Italien: Martino, „keine rationale Begründung für Todesstrafe“
Kurienkardinal Renato Raffaelle Martino fordert die Abschaffung der Todesstrafe in
aller Welt. „Die moderne Gesellschaft habe alle Mittel, um eine Person unter Kontrolle
zu halten, die sich eines Gewaltverbrechens schuldig gemacht hat“, erklärte Martino,
Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden wörtlich. Es gebe „absolut
keine rationale Begründung für die Todesstrafe“. Zweck jeder Strafe müsse es sein,
einen schuldig gewordenen Menschen wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Der Kardinal
äußerte sich bei einem Treffen von 17 Justizministern aus afrikanischen Staaten, das
von der Gemeinschaft Sant'Egidio in Rom veranstalt wurde. Sant'Egidios hatte sich
wesentlich dafür eingesetzt, dass die Präsidenten der Institutionen der Europäischen
Union und des Europarates am 9. Oktober in Lissabon eine gemeinsame Erklärung zur
Einführung des „Europäischen Tages gegen die Todesstrafe“ veröffentlichen. Dieser
Tag soll am jeweils am 10. Oktober begangen werden. (kap 19.06.2007 bp)