Papst Benedikt hat
sich in Assisi auf Pilgerschaft gemacht. So wie jährlich Millionen von Menschen aus
aller Welt auf Franziskus’ Spuren. Denen hat Assisi etwas zu sagen, der Weltkirche
muss diese Stadt Beispiel geben, das betonte der Papst bei seinem Treffen mit dem
Klerus und den Ordensleuten Assisis am Sonntag Nachmittag im Dom der Stadt:
Die
Millionen von Pilger die angezogen vom Charisma des Franziskus durch diese Straßen
ziehen, müssen eine Hilfe bekommen, den Wesenskern des christlichen Lebens zu finden
und sich nach seiner hohen Messlatte ausstrecken; und das ist eben die Heiligkeit.
Es reicht nicht, dass sie Franziskus bewundern: Durch ihn müssen sie Christus begegnen
können, um ihn bekennen und lieben zu können, mit „rechtem Glauben, sicherer Hoffnung
und vollkommener Liebe“ (Gebet vor dem Kreuz, 1: FF 276). Die Christen unserer Zeit
stehen immer öfter vor der Versuchung, einen verminderten Christus anzunehmen, der
zwar in seiner außergewöhnlichen Menschlichkeit bewundert wird, aber in dem tiefen
Geheimnis seiner Göttlichkeit zurückgedrängt wird. Genauso erleidet Franziskus eine
Art von Verstümmelung, wenn er für Werte ins Spiel gebracht wird, die zwar wichtig
sind, und von der gegenwärtigen Kultur hochgeschätzt werden, aber so seine Grundentscheidung
vergessen wird. Wir können sagen, das Herz seines Lebens ist die Entscheidung für
Christus. In Assisi braucht es mehr denn je eine stark profilierte Pastoral. Deshalb
müsst ihr, Priester, Diakone und Menschen des geweihten Lebens, ganz stark das Privileg
und die Verantwortung spüren, in diesem Land der Gnade zu leben. Es stimmt, dass viele,
die in diese Stadt kommen, allein schon von ihren „Steinen“ und ihrer Geschichte eine
wohltuende Botschaft erhalten. Die Steine sprechen wirklich. Das entbindet nicht von
einem starken geistlichen Angebot, das hilft, sich auch den vielen Versuchungen des
Relativismus zu stellen, die die Kultur unserer Zeit kennzeichnen.
Assisi
hat die Gabe, Menschen aus vielen Kulturen und Religionen anzuziehen, im Namen eines
Dialogs, der einen unverzichtbaren Wert hat. Der Name Johannes Pauls II. ist mit diesem
Bild von Assisi als Stadt des Dialogs und des Friedens verbunden.
Keine
Angst, ihr Lieben! Auf diese Stadt, auf diese kirchliche Gemeinschaft schaut die Kirche
aus allen Regionen der Welt mit besonderer Zuneigung. Der Name von Franziskus, gemeinsam
mit dem von Klara, fordert, dass diese Stadt sich durch eine besondere missionarische
Botschaft auszeichnet.
Die vielen Pilger, die nach Assisi kommen, regen
diese Kirche an, über sich hinaus zu gehen. (rv 18.06.2007 bp)