2007-06-18 14:47:55

Irak: Immer mehr Priesterentführungen


Nach dem Anschlag auf die Goldene Moschee von Samarra im Irak haben Sunniten schiitische Moscheen angegriffen – vermutlich aus Rache. US-amerikanische Soldaten haben 40 Aufständische im Südirak bei Angriffen getötet. Zwischen den Fronten der Gewalt stehen die Christen.
Ein Hoffnungsschimmer: Heute, nach zwei Wochen wurde der im Irak entführte chaldäisch-katholische Priester, Hany Abedlahad freigelassen. Der 33-jährige sei sehr erschöpft, aber sonst in guter Verfassung, berichtete der römische Pressedienst asianews. Wenige Tage nach dem Mord an Pater Rageed Gani war er verschleppt worden. Wir haben mit einem Freund des Entführten, Pater Amer Najeem, gesprochen: „Es wird zu wenig über die im Irak entführten Priester geredet, weil das mittlerweile etwas ‚Normales’ geworden ist. Diese Priester werden in der Gefangenschaft geschlagen und misshandelt. Bis jetzt sind, Gott sei Dank, alle Priester, die verschleppt wurden, auch wieder frei gekommen, aber durch hohe Lösegeldzahlungen. Nicht immer handelt es sich um Terrororganisationen, viele von ihnen sind einfach Kriminelle. In einem Land, das keine starke Regierung hat, kann jeder tun was er will. Von den Priestern gibt es dann kein Lebenszeichen, um die Lösegeldforderungen in die Höhe treiben zu können und um Angst und Terror zu verbreiten.”
Die katastrophale allgemeine Lage, aber besonders die Priesterentführungen treffen das Leben der Christen auf erschütternde Weise, erklärt Pater Najeem: „Sieben Kirchen sind in Bagdad geschlossen worden, weil keine Christen mehr da sind oder weil die gekidnappten Priester nach ihrer Freilassung aus Sicherheitsgründen nicht mehr in ihr Gebiet zurückkehren können.” (rv 18.06.2007 mc)








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