Politiker und Experten
aus über 20 Staaten haben diese Woche in Kinshasa im Kongo eine UNO-Konferenz zur
Entwaffnung und Demobilisierung (das heißt zur Auflösung von Armeen) von afrikanischen
Bürgerkriegsparteien abgehalten. Es ging vor allem um die Schwierigkeiten, auf die
solche Programme in der Vergangenheit in vielen Ländern des Kontinentes gestoßen waren.
Das Gastgeberland Kongo wurde von 1998 bis 2003 von einem Bürgerkrieg erschüttert.
Ein Entwaffnungsprogramm lief 2004 an, doch warten weiterhin 150.000 frühere Kämpfer
auf eine neue Aufgabe. Renner Onana ist Mitarbeiter der UNO-Organisation, die in
der Demokratischen Republik Kongo bei der Demobilisierung mithilft.
„Es
ist klar, dass es keine einfache Aufgabe für uns ist. Damit die Kämpfer vom Generalstab
entlassen werden können, müssen die Verantwortlichen zuerst den Frieden anerkennen
und einander Vertrauen schenken. Dazu braucht es eine Organisation, die sich um die
Versöhnung kümmert und alle für den Frieden sensibilisiert. Wir müssen die Soldaten
davon überzeugen, dass der Frieden viele Früchte tragen kann. Wenn sie erfahren, welchen
Nutzen der Frieden bringt, dann profitieren alle davon.“
Die Demokratische
Republik Kongo steht für einen der brutalsten Kriege der Neuzeit: Hunderttausende
wurden bei Massakern getötet, es herrschten brutale Milizenführer, Millionen Menschen
verhungerten oder starben an Krankheiten, die sich ungehindert ausbreiten konnten. „Mit
den laufenden Hilfsprogrammen, die auch von anderen Organisationen unterstützt werden,
versuchen wir den Soldaten weiter zu helfen, damit sie eine Arbeit finden können.
Wenn beispielsweise eine Nicht-Regierungsorganisation eine Straße wieder aufbaut,
dann ist es für die ehemaligen Soldaten gut, dass sie mithelfen können. Davon profitieren
nicht nur die Arbeiter. Denn damit versöhnen sie sich auch mit der Bevölkerung, der
sie vorher sehr viel Leid zugefügt haben.“