Das UNO-Tribunal zur Aufarbeitung des Völkermords in Kambodscha kann seine Arbeit
aufnehmen. Die kambodschanischen und internationalen Richter des Gerichtshofs haben
dem Regelwerk formell zugestimmt, sagte der kanadische Vize-Staatsanwalt Robert Petit
heute vor Journalisten. Seit dem vergangenen November gab es einen Streit über die
Regeln. Die Verfahren müssen bald beginnen, da viele der Angeklagten bereits fortgeschrittenen
Alters sind. Unter den Roten Khmer, die das im Vietnamkrieg schwer bombardierte
und traumatisierte Land 1975 überrannten und einen Steinzeitkommunismus einführten,
kamen bis zu drei Millionen Menschen gewaltsam ums Leben, das entspricht einem Viertel
der Bevölkerung. Die Schreckensherrschaft dauerte bis zum vietnamesischen Einmarsch
1979. Viele der damaligen Verantwortlichen sind bereits gestorben, wie Anführer Pol
Pot. Einige wenige leben bisher unbehelligt an der Grenze zu Thailand. (asianews
13.06.2007 mg)