2007-06-11 17:54:58

Simbabwe: Oppositionelle ständig unter Druck


RealAudioMP3 Im afrikanischen Krisenstaat Simbabwe hat die Polizei in den vergangenen Wochen mindestens 234 Oppositionelle verhaftet, rund die Hälfte wurde in der Zwischenzeit wieder freigelassen. Viele von ihnen gaben an, in Haft bedroht oder geschlagen worden zu sein. Die meisten waren nach einer Razzia im Hauptquartier der oppositionellen Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) in Harare in eine zentrale Polizeistation abgeführt worden. Die Polizei begründete die Aktion mit der Suche nach Drahtzieher für eine Serie von Brandanschlägen.
Nachdem die Bischöfe in Simbabwe an Ostern die schwierige Lage in ihrem Hirtenbrief thematisiert haben, werden vermehrt Priester und Ordensleute verfolgt. Wer dem Mugabe-Regime nicht treu sei, erhalte Drohbriefe oder werde auf offener Strasse geschlagen. Das sagt der Chefredakteur der katholischen Zeitung „The Southern Cross“, Gunther Simmermacher:

„Einschüchterungen gibt es in allen Bereichen. Es sind nicht nur die Mitglieder der oppositionellen demokratischen Bewegungen betroffen, sondern alle, die sich für Gerechtigkeit und Frieden in Simbabwe einsetzen. Das wurde sogar öffentlich bekannt gegeben und zwar in einer Zeitung aus dem Osten des Landes.“

Die Regierung von Präsident Robert Mugabe knebelt die Opposition bereits seit Jahren durch repressive Gesetze sowie seit Anfang des Jahres zunehmend auch durch willkürliche Festnahmen.

„In der Region von Bulawajo haben alle Priester und Anhänger des Bischofs Ncube Drohbriefe erhalten. Das wurde eindeutig als Rache auf den Hirtenbrief von Ostern gemacht. Im Hirtenbrief kritisierten die Bischöfe die Situation des Landes und es war eigentlich kein direkter Angriff gegen Mugabe. Doch das Mugabe-Regime wertete den Hirtenbrief anders und deshalb versuchen sie Bischof Ncube still zu kriegen.“

(rv 11.06.2007 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.