2007-06-10 16:58:05

Kosovo: Warten auf eine Lösung


RealAudioMP3 Die Unabhängigkeit der südserbischen Provinz Kosovo muss nach den Worten von US-Präsident George W. Bush jetzt vorankommen. Das sagte Bush heute bei einem Besuch in Albanien. Die Lage in der Region ist im Augenblick angespannt. Beim G8-Gipfeltreffen in Heiligendamm wurde zwar über den künftigen Status des Kosovos gesprochen, am Schluss gab es dennoch keine Lösungsvorschläge. Die politischen Führer haben auch nicht über die Rolle der Religionsgemeinschaften im Kosovo gesprochen. Die islamische Gemeinschaft sowie die katholische Kirche und das serbisch-orthodoxe Patriarchat werden als Gesprächspartner unterschätzt. Davon ist auch Kosovo-Experte und Mitarbeiter von Caritas-Luxemburg, Michael Feit, überzeugt.

„Ich denke, dass alle drei Religionsgemeinschaften vor Ort – wobei die katholische Kirche relativ klein ist – eine bedeutende Rolle spielen könnten, was die Versöhnung betrifft. Ich denke, dass keine der drei Religionsgemeinschaften eine große Anstrengung bisher gemacht hat oder nicht genügend Anstrengungen unternommen hat. Daher bin ich überzeugt, dass die Kirche eine große Rolle übernehmen sollte. Wir haben ja seit Januar einen neuen katholischen Bischof dort. Er wird sicherlich eine neue Rolle übernehmen und vielleicht wird er auch in der Versöhnung zwischen den Orthodoxen und den Muslimen neue Impulse geben können. Es ist ja kein Streit zwischen den Religionen, sondern es ist ein Streit zwischen den Ethnien, dass seine Wurzeln in der Vergangenheit hat.“

Die Gewaltspirale könnte sich wieder drehen. Doch Kosovo-Experte Feit sieht das anders.

„Wir hatten ja nach der Ablehnung zum Ahtisaari -Plan relativ viele gewaltvolle Demonstrationen in Pristina, die aber auch relativ schnell wieder abgeklungen sind. Unglücklichweise gab es dabei auch Todesopfer zu beklagen. Dennoch hat sich die Lage beruhigt. Die Leute sagen hier, dass es eine Lösung geben wird. Nur ist die Geduld der Albaner ziemlich am Ende. Die Ungeduld steigt deutlich. Aber das Aggressionspotential in den Leuten ist noch nicht so dramatisch.“

(rv 10.06.2007 mg)








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