Beim Dienst an den Armen soll der Christ nicht von der Armut als soziologischer Kategorie
ausgehen, sondern vielmehr vom „armen Christus“. Das empfahl der päpstliche „Friedensminister“,
Kardinal Renato Raffaele Martino, den Angehörigen von Caritas Internationalis, die
im Vatikan in Vollversammlung tagten. Der Irrtum bestimmter Strömungen der „Theologie
der Befreiung“ habe darin bestanden, „vom Prinzip der Befreiung auszugehen, statt
von Christus, dem Befreier“, wiederholte der Kardinal. Dies habe einen „säkularisierenden
Effekt“ und die „Stärkung des Relativismus“ zur Folge, erklärte der Präsident des
Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden. Aus diesem Grund habe Papst Benedikt
in Aparecida den lateinamerikanischen Bischöfen empfohlen, Christus als Ausgangspunkt
zu wählen. (kap 09.06.2007 sis)