Die Kirche ist gegen
den politischen Plan, eine „Christen-Region“ im Irak einzuführen. In den vergangenen
Tagen wurde nämlich im Zweistromland die Idee laut, den Christen im Land ein eigenes
christliches Wohngebiet in der nördlichen Provinz Ninive zu gründen. Rund die Hälfte
der 800.000 Christen hat seit dem Beginn des Irak-Kriegs 2003 ihre Heimat verlassen.
Zu den Kritikern der geplanten „Christen-Region“ zählt der Erzbischof von Kirkuk,
Louis Sako. Er kritisiert vor allem die Idee, dass Christen nur unter sich leben sollen.
Der Plan eines christlichen Gebietes im Irak sei nicht neu gewesen.
„Das
heißt, vor dem Krieg gab es bereits prophetische Stimmen dazu. Nachdem es zum Krieg
kam, scheint es schwieriger zu sein, die Wahrheit zu sagen. Nun nimmt der Vatikan
wieder diese Position ein, und zwar für die Einheit des Iraks. Dazu zählt auch die
entschiedene Ablehnung eines christlichen Ghettos im Irak.“
Erzbischof
Sako misst dabei dem heutigen Treffen von Papst Benedikt XVI. mit dem amerikanischen
Präsidenten viel Gewicht bei.
„Ich hoffe sehr, dass der amerikanische Präsident
seine Politik ändern wird. Seit vier Jahren haben zu viele Iraker ihr Land verlassen
müssen. Man spricht von vier Millionen Flüchtlingen. Ich hoffe sehr, dass er seine
Politik ändern wird und dem Land hilft, sich wieder aufzubauen. Dazu zählt auch die
Förderung der Beziehungen und Versöhnung zwischen den Irakern sowie die Entwicklung
der Wirtschaft, die Bildung von Infrastrukturen usw.“