Gegen den Widerstand der Kirche haben die Abgeordneten von New South Wales beschlossen,
das Klonen menschlicher Embryonen für die Stammzellforschung zu erlauben. Die Entscheidung
fiel mit deutlicher Mehrheit von 65 zu 26 Stimmen. Letzte Hürde für das Gesetz ist
jetzt das Oberhaus des Bundesstaates; nach Medien-Einschätzungen wird sich dem Vorhaben
hier kein Widerstand in den Weg stellen. In den letzten Tagen wurde auch im nationalen
Parlament von Sydney heftig über eine mögliche Freigabe der Forschung an menschlichen
embryonalen Stammzellen debattiert. Der Erzbischof von Sydney, Kardinal George Pell,
hatte die Politiker eindringlich dazu aufgerufen, die Folgen ihrer Beschlüsse zu bedenken.
Viele Medien deuteten das als Hinweis darauf, dass sich Politiker mit einer Entscheidung
für Stammzellforschung die Exkommunikation zuziehen könnten. Nach den Normen, die
im australischen Bundesstaat New South Wales entwickelt wurden und dort bald in Kraft
treten könnten, dürfen so genannte "überzählige" menschliche Embryonen geklont werden,
um Stammzellen für die medizinische Forschung zu "gewinnen". In einem Statement
macht Kardinal Pell heute darauf aufmerksam, dass die Kirche die Forschung an adulten
menschlichen Stammzellen durchaus unterstützt. Er bedaure das Votum des Parlaments
von New South Wales; sein Erzbistum wolle das Anliegen von Lebensschützern besser
erklären. (rv/reuters 07.05.2007 sk)