2007-06-05 14:25:25

Nahost: Armut in Bethlehem ist gestiegen


RealAudioMP3 Die Lebensbedingungen in den Palästinensergebieten sind für mitteleuropäische Verhältnisse unvorstellbar. Besonders Kinder leiden darunter. Immer öfter entwickeln sie seelische Störungen. Die Kinderhilfe Bethlehem (KHB) ist eine christliche Hilfsorganisation, die sich im Nahen Osten für Mutter und Kind engagiert. Die Trägervereine dieses Werkes befinden sich vor allem in den drei deutsprachigen Ländern. Nun ist auch in Italien eine Sektion eröffnet worden. In Verona fand gestern die Generalversammlung des Kinderhilfswerk KHB statt. Die palästinensische Kinderärztin Hiam Marzouka arbeitet im „Caritas Baby Hospital“ in Bethlehem, das vom KHB unterstützt wird. Die gegenwärtige Situation der Kinder und ihrer Eltern in Bethlehem beschreibt sie folgendermaßen:

„Eigentlich kann man für die Westbank und Bethlehem nicht von Gewalt sprechen. Die Gewalt herrscht im Gazastreifen. Die Lage ist aber nicht schön. Bethlehem ist im Moment durch eine Mauer abgeriegelt. Die Menschen, die bisher in Israel arbeiteten, können nicht mehr ihren Arbeitsplatz aufsuchen. Durch diese Abriegelung und die Einschränkungen ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Dazu kommen noch die Probleme der Beamten, die ihre Gehälter nicht ausgezahlt erhalten. Die Armut ist deutlich gestiegen.“

Das „Caritas Baby Hospital“ befindet sich am Rande von Bethlehem in der Nähe der Hirtenfelder und ist das einzige Kinderspital im palästinensischen Gebiet mit einer Frühgeburtenstation, Neugeborenen- und Kleinkinderabteilung sowie einer Physiotherapie.

„Im Jahr 2006 gab es eine Steigerung der Bettenbelegszahlen. Auch die Zahl der Kinder, die ambulant behandelt wurden, hat deutlich zugenommen. Dies hat mehrere Gründen: Erstens liegt das an der verbesserten Qualität unserer Arbeit. Der zweite Grund für den Mehrbesuch ist, dass die staatlichen Krankenhäuser unregelmäßig die Gehälter der Beamten bezahlt haben, wegen den Problemen im palästinensischen Staat und wegen Hamas. Deswegen haben alle Patienten uns besucht, weil sie eben nicht zu staatlichen Krankenhäuser gehen konnten.“

Mit 7,7 Millionen Euro hat die Kinderhilfe Bethlehem im vergangenen Jahr die Not von Kindern, Frauen und
Familien gelindert. Im Zentrum der Arbeit steht seit 55 Jahren das Caritas Baby Hospital in Bethlehem.
(rv 05.06.2007 mg)








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