2007-06-05 16:15:14

D: Müller will Dialog mit Muslimen, aber keinen Relativismus


Die evangelische Kirche hat bei den kritischen Punkten im Dialog mit den Muslimen in Deutschland Rückendeckung der Katholiken. Im Diskurs um eine Handreichung der EKD hatte der Koordinierungsrat der Muslime der evangelischen Kirche zuvor „Profilierung auf Kosten der Muslime“ und „Angstmacherei“ auf beiden Seiten vorgeworfen. Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller, Vorsitzender der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, warnte jetzt gegenüber Radio Vatikan vor dem „Diktat des Relativismus“:
„Es kann ja nicht erwartet werden, dass wir die Essentials, die wesentlichen Glaubensaussagen des Christentums, zurückführen auf eine allgemeine Religion, wobei dann der Islam meint, dass er sozusagen die Urreligion der Menschheit verkörpern würde. Da muss natürlich noch ein gewisser Abstand gefunden werden von sich selbst. Man muss doch auch lernen, mit dem Thema Gewissens- und Glaubensfreiheit umzugehen.“
Müller tritt entschieden für einen gemeinsamen christlichen Dialog ein. Von katholischer Seite gebe es den Kontakt zu anderen Religionen ja bereits über den Vatikan:
„So dass sich dann die Frage stellt, wie wir das konkret umsetzen für unser Verhältnis der katholischen Kirche in Deutschland. Aber ich glaube nicht, dass wir jetzt einfach sozusagen in ein schon fahrendes Boot einsteigen, sondern wir werden da natürlich unsere eigenen Gesichtspunkte einbringen. Es gäbe ja auch noch die Möglichkeit, dass die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen als Dialogpartner eintritt, mit den Muslimen in Deutschland, denn das ist eine Zusammenfassung von vielen Christen, die über die katholische und evangelische Kirche hinausgehen.“
Unabdingbar für Müller: Der Dialog muss ein theologischer sein und sich von den staatlichen Initiativen unterscheiden. Die Frage der Religionsfreiheit dürfe jedoch niemals ausgeklammert werden.
(rv 05.06.2007 bp)








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