„Gerechtigkeit ohne Liebe ist keine Gerechtigkeit.“ Das hat der Präsident des Päpstlichen
Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Renato Raffaele Martino, zum Auftakt
der Generalversammlung von Caritas Internationalis betont. Dieser Grundsatz sei Ansporn
für alle Hilfsaktionen. Das oberste Entscheidungsgremium der kirchlichen Hilfsorganisationen
weltweit hat heute morgen in der vatikanischen Synodenaula die Arbeit aufgenommen,
angereist sind dazu rund 400 Delegierte aus allen Erdteilen. Generalsekretär Duncan
McLaren erklärt: „Wir haben einen Strategieplan mit vier verschiedenen Arbeitsbereichen
vorbereitet. Unsere Delegierten werden über diese Themen diskutieren, es geht um unsere
Arbeit in Notsituationen, in Friedenszeiten, es geht darum, Frieden in einer Welt
voller Konflikte aufzubauen, und es geht um unsere Arbeit für die menschliche Entwicklung
als Ganze. Entwicklung aus katholischer Sicht ist nicht auf wirtschaftliche Entwicklung
konzentriert, sondern hat ganzheitliche Bedeutung. Das ist sozusagen das Herz unserer
Versammlung.“ Soweit der derzeitige Generalsekretär von Caritas Internationalis,
dessen Amt bei der Vollversammlung zur Wahl steht, ebenso wie das des Präsidenten
und des Kassenwarts. Auf der Tagesordnung steht für die Delegierten außerdem eine
Audienz beim Papst. Die Versammlung dauert bis Samstag. Der weltweite Caritasverbund
ist aktuell in 13 Kriegen, Bürgerkriegen und Naturkatastrophen im Einsatz. Der größte
koordinierte Einsatz dient aktuell den Bürgerkriegsflüchtlingen in Darfur, wo 325.000
Menschen mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Unterkünften und Medikamenten versorgt werden.
Nach dem Tsunami hatte der internationale Caritasverbund in den betroffenen Ländern
Projekte für 550 Millionen Dollar umgesetzt. (rv/pm/agi 04.06.2007 bp)