Nach den gewalttätigen
Ausschreitungen mit fast 1.000 Verletzten am Rande der G8-Kundgebung am Samstag in
Rostock haben Politiker und Veranstalter die Eskalation scharf verurteilt. Bundeskanzlerin
Angela Merkel sagte, die Gewalt sei durch nichts zu rechtfertigen. Sie sei erleichtert,
dass die Veranstalter der friedlichen Demonstration sich klar distanziert hätten. Klar
distanziert hat sich auch der Bund der deutschen katholischen Jugend, BDKJ. Der Dachverband
der katholischen Kinder- und Jugendverbände mit rund 650.000 Mitgliedern beteiligt
sich noch bis Samstag an zahlreichen Aktionen, Foren und Konzerten rund um den G8-Gipfel. BDKJ-Präses
Andreas Mauritz: „Mit Blick auf die Gewalt bin ich mehr als erschüttert. Ich muss
ganz deutlich sagen: Solche Menschen haben überhaupt nichts verstanden; die andere
verletzen, die Steine werfen, die Sachschäden anrichten, diese Menschen machen all
das kaputt, wofür wir uns unter anderem von den katholischen Jugendverbänden friedlich
einsetzen. Diese Leute gehören nicht auf die Straße als Demonstranten.” Ab
Mittwoch tagt in Rostock der Alternativgipfel, initiiert von verschiedenen christlichen
Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen.
Sie alle ermahnen die Staats- und Regierungschefs, ihre Zusagen einzuhalten, gerade
beim Thema Entwicklungshilfe. Mauritz: „Das heißt, dass auch die 0,7 Prozent vom
Bruttoinlandsprodukt erreicht werden und 2010 eben schon die 0,51. Deutschland ist
noch nicht dabei, da muss noch viel mehr getan werden. Es muss weiter ein gerechter
Schuldenerlass erfolgen, und wir fordern, dass die Verantwortlichen der so genannten
Schwellen- und Entwicklungsländer mit an einen Tisch kommen, und dass nicht über sie,
sondern ganz konkret mit ihnen gesprochen wird.” (rv 04.06.2007 bp)