Als wegweisend für
die Zukunft Lateinamerikas hat das Lateinamerikahilfswerk der deutschen Bischöfe die
Generalversammlung von Aparecida gewertet. Die Oberhirten Lateinamerikas und der Karibik
hätten die „Option für die Armen“ entschieden gestärkt. Besonders hätten die Bischöfe
die Rechte der indianischen und afroamerikanischen Völker herausgestellt und versucht
auf die aktuellen Probleme in der Gesellschaft zu reagieren, sagte Adveniatbischof
Franz Grave heute vor Vertretern der Presse. „Die Antwort der Kirche auf diese
verschiedenen Realitäten wird formuliert. Dass die Kirche aus dem Geist Jesu Christi
bei den Armen sein muss, dass sie bei den indigenen Völkern und den Migranten sein
muss, bei den Drogenabhängigen, bei den Prostituierten, bei den Armen aller Schattierungen,
weil das ganz selbstverständlich der Weg Jesu ist. Und dann denke ich, wird es die
eine oder andere Konkretisierung geben, aber da wird man abwarten müssen, was kommt.“ Nun
gehe es darum, die ehrgeizigen Vorgaben mit Leben zu füllen. Doch ein Beweis für die
Ernsthaftigkeit der Bemühungen sei der gemeinsame Appell der Bischöfe an die Teilnehmer
des G8-Gipfels in Heiligendamm. Bernd Klaschka, Geschäftsführer von Adveniat, verfolgte
drei Wochen lang die Beratungen in Aparecida: „Lateinamerika hat insofern
ein großes Interesse am G8-Gipfel, weil es gar nicht vertreten ist durch Regierungen,
sondern immer wieder seinen Einfluss geltend machen muss durch andere Regierungen;
deswegen hat auch die Konferenz in Aparecida einen Appell an die Teilnehmer der Konferenz
in Heiligendamm gerichtet, die sich den Problemen in Lateinamerika – etwa soziale
Ungerechtigkeit, wirtschaftliche Ungerechtigkeit, ökologische Probleme – zuwendet,
damit die Stimme Lateinamerikas in diesem Konzert der acht Mächtigsten der Welt gehört
wird.“ (rv/pm 04.06.2007 bp)