2007-06-03 13:01:55

D: G8-Bischöfe stellen Forderungen


RealAudioMP3 Die Bischöfe der G8-Länder wünschen sich vom Gipfeltreffen in Heiligendamm greifbare Ergebnisse. Die Staats- und Regierungschefs der reichen Industrienationen müssten verbindliche Maßnahmen zur Armutsbekämpfung, zu Frieden und Sicherheit, Klimawandel sowie Bildung beschließen, schreiben die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen in einem heute veröffentlichten gemeinsamen Brief an die Teilnehmer des Gipfels. Nur „beherztes und entschiedenes Handeln“ könne die Zukunft der nächsten Generationen sichern, so die Bischöfe der acht reichsten Länder der Welt plus Russland. Thomas Winkel sprach mit Kardinal Karl Lehmann, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz:
"Wir sprechen zunächst die Wichtigkeit der Konferenz selber an, appellieren, dass die Staatsschefs gerade wenn sie so mächtig sind über sich hinausschauen können, auf die Nöte in der Welt. Es geht zentral um Armutsbekämpfung und den Klimawandel."
Dabei werden die Bischöfe konkret und bestehen auf dem Verursacherprinzip: Jene Länder, die die meisten Emissionen in die Luft setzen und davon die größten wirtschaftlichen Vorteile hatten, sollen in Sachen Klimaschutz die höchsten Beiträge leisten.
"Wir sagen in dem Brief sehr klar, dass die Staaten, die hier zusammentreten, Wege finden müssen und dass sie auch als Verursacher einfach mehr zur Kasse gebeten werden müssen."
Die bischöfliche Post an Präsidenten, Premierminister und Bundeskanzlerin umfasst drei Seiten, in denen ein ganzes Bündel von Forderungen zur Sprache kommt, vor allem die Bekämpfung der weltweiten Armut und im einzelnen eine bessere medizinische Versorgung, mehr Bildung insbesondere für Mädchen und Frauen und eine, so wörtlich, „angemessene Bekämpfung von HIV und AIDS“. In einem eigenen Absatz rufen die Kirchenmänner die G8 dazu auf, die "menschliche Tragödie in Darfur in den Blick zu nehmen" und das schreckliche Sterben dort zu beenden. Genügend schwere Themen also für die wenigen Gipfeltage. Doch selbst wenn nicht alle Probleme gelöst werden sollten - für Kardinal Lehmann wären auch Teilergebnisse in einigen Bereichen bereits ein Erfolg - und ein wichtiges Zeichen dafür, dass der Gipfel nicht nur eine große Show ist.
"Sonst sehe ich auch die Gefahr, dass die sehr radikalen Globalisierungsgegner indirekt recht bekommen könnten - außer Spesen nichts gewesen. Das darf nicht passieren. Ich denke, dass alle sich dessen bewusst sind, Insofern muss es mindestens zu einigen nennenswerten Teilerfolgen kommen."Bei ersten Ausschreitungen in Rostock sind gestern knapp 1000 Menschen verletzt worden. Mindestens 125 Demonstranten sind in Haft. Das Antiglobalisierungs-Netzwerk Attac distanzierte sich von den Gewalttätern.
(kna 03.06.2007 gs)







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