D: Kardinal Kasper, "Christliche Erbe nicht vergessen"
Europa muss sich nach Einschätzung des deutschen Kurienkardinals Walter Kasper wieder
stärker auf seine christlichen Wurzeln besinnen. Nur wenn das gemeinsame christliche
Erbe wieder in den Blickpunkt gerückt werde, habe Europa eine Zukunft, sagte Kasper
am Freitagabend in Vallendar. Europa sei nicht nur eine Wirtschaftsgemeinschaft, sondern
habe auch eine gemeinsame kulturell-christliche Vergangenheit. Deshalb gehöre der
Gottesbezug auch in eine europäische Verfassung, forderte der Präsident des Päpstlichen
Rats für die Einheit der Christen. Nach Aussage Kaspers kommt dem ökumenischen
Dialog mit der Orthodoxie mit Blick auf die europäische Osterweiterung eine entscheidende
Bedeutung zu. Wenn es nicht gelinge, die orthodoxe Kirche einzubinden, sei eine Integration
von Ost- und Westeuropa nicht vorstellbar, so der Kurienkardinal. Die Entwicklung
in der Ökumene mit der evangelischen Kirche sieht Kasper „insgesamt optimistisch“,
auch wenn „der Dialog etwas langsam“ geworden sei. (kna 02.06.2007 mg)