Religionen müssen
ihre Anhänger zur Geschwisterlichkeit und zum Respekt vor anderen erziehen. Das sagte
Papst Benedikt XVI. vor den neuen Botschaftern aus Pakistan, Island, Estland, Burundi
und Sudan. Die fünf Diplomaten überreichten heute im Vatikan ihre Beglaubigungsschreiben. „In
der Tat müssen die Religionen ihre Mitglieder in einem Geist der geschwisterlichen
Beziehungen zwischen allen Einwohnern eines Landes erziehen. Niemand soll wegen seiner
Überzeugungen oder religiösen Praktiken diskriminiert oder an den Rand gedrängt werden,
denn diese Überzeugungen und Praktiken sind grundlegend für die Freiheit der Person.
Die Gesellschaft soll stolz darauf sein, die grundlegenden Rechte zu schützen und
auf diese Weise die Aufmerksamkeit zeigen, die sie der Würde jedes Menschen entgegenbringt.
Andererseits kann eine echte religiöse Entwicklung nicht Quelle der Spaltung oder
Gewalt zwischen Menschen und Gemeinschaften sein. Sie ist im Gegenteil die Grundlage
des Bewusstseins, dass jeder Mensch ein Bruder ist, den es zu schützen und in seinem
Wachstum zu fördern gilt.“ In seiner Rede an die neue Botschafterin der islamischen
Republik Pakistan, Ayesha Riyaz, sprach Papst Benedikt von seinem Respekt und seiner
„Bewunderung für das religiöse Erbe“ des Landes. Gleichzeitig rief er die Regierung
des Landes zur Religionsfreiheit auf. „Ich vertraue darauf, dass der Geist der
Zusammenarbeit, der die diplomatischen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern
seit mehr als fünf Jahrzehnten auszeichnet, weiterhin die grundlegenden Werte fördern
wird, die dazu beitragen, die Würde jedes Menschen zu unterstützen.“ Dem sudanesischen
Botschafter gab Benedikt an die Adresse der Regierung in Khartoum mit auf den Weg,
den „mörderischen Konflikt“ im Darfur zu beenden. (rv 01.06.2007 gs)