Zum Abschluss ihrer dreiwöchigen Tagung haben sich die katholischen Bischöfe Lateinamerikas
und der Karibik an die Katholiken der Welt gewandt. Hier einige Auszüge der Botschaft
in einer vom Hilfswerk Adveniat übersetzten Fassung:
(...) Wir alle in der
Kirche sind aufgerufen, Jünger und Missionare zu sein. Wir müssen uns und das ganze
Volk Gottes dazu formen, um diese Aufgabe mit Verantwortung und Mut zu erfüllen.
Die Freude, Jünger und Missionare zu sein, ist besonders dort zu spüren, wo wir
eine geschwisterliche Gemeinschaft bilden. Wir sind aufgerufen, eine Kirche mit offenen
Armen zu sein, die jedes ihrer Mitglieder aufzunehmen und zu schätzen weiß. Daher
ermuntern wir die Bemühungen, die in den Pfarrgemeinden unternommen werden, um das
„Haus und die Schule der Gemeinschaft“ zu sein, indem wir kleine Gemeinschaften und
kirchliche Basisgemeinden animieren und bilden sowie auch Laienverbände, kirchliche
Bewegungen und neue Gemeinden. (...) Die akuten Unterschiede zwischen Reichen
und Armen fordern uns auf, mit größeren Einsatz daran zu arbeiten, um Jünger zu werden,
die es verstehen, den Tisch des Lebens miteinander zu teilen, den Tisch aller Söhne
und Töchter des Vaters, einen offenen, einschließenden Tisch, an dem niemand fehlt.
Daher bekräftigen wir unsere evangelische Vorzugsoption für die Armen.
Wir
verpflichten uns, die Schwächsten zu verteidigen, besonders die Kinder, Kranken, Behinderten,
gefährdete Jugendliche, Alte, Strafgefangene, Migranten. Wir wachen über dem Respekt
gegenüber dem Recht, das die Völker haben, „die zugrunde liegenden Werte in allen
Gesellschaftsschichten, besonders in den indigenen Völkern“ zu verteidigen und zu
fördern (Benedikt XVI., Ansprache in Guarulhos). Wir möchten dazu beitragen, würdige
Lebensbedingungen sicher zu stellen: Gesundheit, Ernährung, Erziehung, Wohnung und
Arbeit für alle. Die Treue zu Jesus verlangt von uns, die Übel zu bekämpfen, die
das Leben schädigen oder zerstören, wie die Abtreibung, Kriege, Entführung, bewaffnete
Gewalt, Terrorismus, sexuelle Ausbeutung und Drogenhandel. (...) In Übereinstimmung
mit dem Plan des Vaters der Schöpfung rufen wir alle lebendigen Kräfte der Gesellschaft
auf, unser gemeinsames Haus, die Erde, die von Zerstörung bedroht ist, zu schützen.
Wir wollen eine humane und nachhaltige Entwicklung begünstigen, gestützt auf eine
gerechte Verteilung der Reichtümer und die Gemeinsamkeit der Güter unter allen Völkern. (...) Wir
hoffen, ein reifes Laientum zu fördern, das mitverantwortlich ist für die Mission,
Gottes Reich zu verkünden und sichtbar zu machen. Wir hoffen, die aktive Beteiligung
der Frau in der Gesellschaft und der Kirche zu fördern. (...) Wir hoffen, aus
diesem Kontinenten ein Muster der Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens zu
machen. (...) Möge dieser Kontinent der Hoffnung auch der Kontinent der Liebe, des
Lebens und des Friedens werden! (rv/pm 01.06.2007 gs)