Der Wiener Theologe Paul Michael Zulehner sieht die großen Kirchen in Deutschland
in „einer nicht nur selbstverschuldeten Übergangskrise“. Evangelische und katholische
Kirche sollten aber nicht ihren Untergang verwalten, sondern ihre Zukunft visionär
gestalten und sich nicht mit „Altbausanierung“ begnügen, empfahl Zulehner gestern
auf dem 4. Ökumenischen Studientag in Rastede bei Oldenburg. Weite Kirchengebiete
Westeuropas, katholisch wie evangelisch, befinden sich nach Worten Zulehners zur Zeit
in einem Umbau von historischer Dimension. Anlässe seien Mitgliedermangel, Geldmangel
und im katholischen Raum dazu noch Priestermangel. Zulehner sprach wörtlich vom Ende
der „Konstantinischen Ära“. Seinen Zuhörer/innen erteilte Zulehner aber trotz der
kirchlichen „Transformationskrise“ ein „Jammerverbot“, denn: „Wir tragen die Zukunft
in uns“. (pm 31.05.2007 sk)