Die evangelische Kirche
und die Muslime in Deutschland wollen ihren Dialog trotz weiter bestehender Meinungsverschiedenheiten
fortführen. Zum Dialog gebe es keine Alternative, sagten übereinstimmend Spitzenvertreter
der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und des Koordinierungsrats der Muslime
(KRM) am gestern Abend vor Journalisten in der Mannheimer Yavuz-Sultan-Selim-Moschee. Die
Differenzen über das im November vorgelegte Positionspapier der EKD zum Verhältnis
von Christen und Muslimen wurden nach Darstellung von Gesprächsteilnehmern nicht beigelegt.
Warum? Wolfgang Thielmann vom Rheinischen Merkur hat das Treffen verfolgt: „Vor
allem deshalb, weil die Evangelische Kirche in Deutschland zum ersten Mal sehr klar
darauf hingewiesen hat, dass zum christlichen Glauben ein Auftrag gehört, nämlich
der sogenannte Missionsauftrag, und dass Christen eigentlich nie davon absehen können.
Das glaube ich, hat die muslimische Gemeinschaft in dieser Deutlichkeit noch nie so
gehört. Die EDK hat nur gesagt, um der Wahrheit willen und um der Verpflichtung unseres
Glaubens willen, müssen wir an dieser Stelle ehrlich sein. Das hat die muslimische
Gemeinschaft sehr überrascht. Das kann ich einerseits verstehen, andererseits finde
ich es richtig, dass die evangelische Kirche darauf hingewiesen hat.“ (domradio
31.05.2007 bp)