2007-05-31 15:29:21

China: Hoffen auf den Brief des Papstes


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat einen Brief an die katholischen Gläubigen in China geschrieben. Das Dokument steht unmittelbar vor der Veröffentlichung. China gilt als eines der Hoffnungsländer der katholischen Kirche, auch wenn von Religionsfreiheit nicht die Rede sein kann. Doch das Interesse der Chinesen an Religion ist in den vergangenen Jahren gewaltig angestiegen.
Raphaela Schmid leitet den römischen Ableger des US-amerikanischen Becket-Instituts, das sich mit Fragen der Religionsfreiheit beschäftigt. Sie erläutert:
„Die letzte Umfrage zum Thema stammt von Anfang 2007 und wurde geleitet von einem prominenten Mitglied der Shanghai-Akademie der Sozialwissenschaften, ein Professor, der der kommunistischen Partei angehört. Da kam heraus, dass 30 Prozent der Chinesen von sich sagen, sie seien religiös. Das würde bedeuten, dass 300 Millionen Chinesen, sagen wir, beten! Eine überraschend große Zahl, und dass die von einer offiziellen Quelle kommt, ist erstaunlich. Das bedeutet, es gibt eine neue Offenheit, mit der man zugibt, dass Religion in China wichtiger ist, als man es bisher zugegeben hat.“
Raphaela Schmid hat soeben ihre Fernseh-Dokumentation „Gott in China“ vorgelegt. Bei der Recherche und den Dreharbeiten hat sie zahlreiche Anhänger sowohl der offiziellen als auch der Untergrundkirche kennen gelernt. Für beide Gruppen knüpft sie große Hoffnungen an Benedikts Brief nach China.
„Ich würde mir erhoffen, dass dieser Brief an die chinesischen Katholiken erstens ihnen diese lange Leidenszeit, mit der man diese Treue zu Rom gelebt hat, zu einem Punkt der Freude bringt, indem sich die chinesischen Katholiken ganz eng verbunden mit der Universalkirche fühlen können, dass sie wissen, wir denken an sie, wir beten für sie, wir wissen, was dort los ist. Und ich würde mir sehr wünschen, dass dieser Brief diese Tapferkeit und den Heroismus und die Leidensbereitschaft der Untergrundkirche anerkennt in einer Art und Weise, dass vielleicht auch die Menschen außerhalb Chinas, die das lesen werden, davon inspiriert sein können. Und dass er gleichzeitig der offiziellen Kirche, die das ja auch lesen wird, in Erinnerung bringt, dass die große Tradition des Christentums in China zwei Seiten hat.“
(rv 31.05.2007 gs)








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