2007-05-30 11:50:22

Vatikan: Papst, Genialiät reicht nicht


RealAudioMP3 „Genial zu sein, reicht nicht.“ Ein großer Theologe müsse bescheiden sein und die Schwächen der Kirche genauso wie seine eigenen anerkennen. Das sagte der Papst vor rund 50.000 Gläubigen auf dem Petersplatz. Anlass für die nachdenklichen Worte war die Katechese über Tertullian, „dem nordafrikanischen Schriftsteller, mit dem gegen Ende des zweiten Jahrhunderts die christliche Literatur in lateinischer Sprache ihren Anfang nahm“.
Der Papst wörtlich: „Die Person und das Leben dieses wichtigen christlichen Lehrers haben auch ihre Schattenseiten: Seine zu sehr auf sich selbst gestellte Suche nach der Wahrheit und seine teilweise sehr harten Urteile über seine Mitchristen führten ihn in eine fortschreitende Isolierung; er verließ schließlich die Gemeinschaft der Kirche und gründete eine Sekte. Viele seiner Aussagen sind aber weiter von Bedeutung für das Glaubensverständnis der Kirche. So stammt von ihm das bekannte Wort über das Zeugnis der Märtyrer: Semen est sanguis christianorum; das Blut der Christen, die in Zeiten der Verfolgung aus Liebe zu Gott den Tod erleiden, ist eine Saat, die aufgeht und reiche Frucht bringt. In diesem Bild kommt auch die Hoffnung auf die Auferstehung zum Ausdruck. Von großem Interesse für unsere Zeit ist schließlich die Überzeugung Tertullians, dass die Seele des Menschen ,von Natur her christlich’ (naturaliter christiana) ist. Der christliche Glaube und die Gnade Gottes stehen nicht nur nicht im Widerspruch zu den menschlichen Werten, sondern führen diese zur Reifung und verleihen ihnen Festigkeit.“
Die deutschsprachigen Pilger waren heute in der Mehrheit. Unter ihnen nicht nur zahlreiche Pfarreiwallfahrten, sondern auch Chöre und Musikgruppen, die Aufstellung auf dem Petersplatz genommen hatten. Der Papst: „Voll Freude begrüße ich die zahlreichen Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum. Unter ihnen heiße ich besonders die Sänger und Musiker aus dem Bamberger Dom und aus Traunstein willkommen, sowie die zahlreichen Jugendlichen und Ministranten. Der Heilige Geist mache uns alle zu lebendigen Gliedern der Kirche und zu mutigen Zeugen des Evangeliums. Euch allen wünsche ich einen gesegneten Aufenthalt in Rom.“
(rv 30.05.2007 bp)








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