Das Regime von Präsident Robert Mugabe hat erneut zum Schlag gegen die Opposition
ausgeholt. Bei einer Untersuchung des Sitzes der "Bewegung für demokratischen Wandel"
in Harare soll die Polizei mehr als zweihundert Sympathisanten der Opposition festgenommen
haben; offizielle Angaben gibt es dazu bislang noch nicht. Mugabe, der Simbabwe seit
seiner Unabhängigkeit regiert, will nächstes Jahr erneut zum Präsidenten gewählt werden
und geht seit einigen Monaten massiv gegen Oppositionelle vor. Zu den stärksten Kritikern
des Regimes gehört mittlerweile auch die Bischofskonferenz; der Erzbischof von Bulawayo,
Pius Ncube, ruft zu einem demokratischen Wandel in Simbabwe auf. Der südafrikanische
anglikanische Erzbischof Desmond Tutu hat derweil heftige Kritik am Kurs der anglikanischen
Kirche in Afrika geübt. Statt sich ständig über homosexuelle Geistliche oder die Anerkennung
homosexueller Lebensgemeinschaften zu streiten, sollte die Kirche sich lieber mit
den zentralen Problemen Afrikas auseinander setzen, sagte der 76-jährige Friedensnobelpreisträger
heute der BBC. Aids, Korruption sowie die Krisen im Sudan und in Simbabwe verdienten
größere Aufmerksamkeit der Kirche. (pm/kna 27.05.2007 sk)