Die Sendereihe "Big Brother" ist in Australien in die Kritik geraten. Die Verantwortlichen
des Programms, bei der Freiwillige unter Kamerabeobachtung in abgeschirmten Wohncontainern
leben, weigern sich, einer Insassin mitzuteilen, dass ihr Vater gestorben ist. Die
24-Jährige soll erst erfahren, dass ihr Vater seinem Krebsleiden erlegen ist, wenn
sie den Container verlässt. Die Programm-Macher berufen sich auf den letzten Willen
des Verstorbenen, der sich zuletzt in einem Hospiz befand. Der Direktor des australischen
Zweigs des Hilfswerks "World Vision" nennt es ethisch unverantwortlich, der Tochter
die Todesnachricht vorzuenthalten. Sie würde sich möglicherweise für den Rest ihres
Lebens Vorwürfe machen und unter Schuldgefühlen leiden. Außerdem befürchtet er, dass
die Fernsehmacher auch die Todesnachricht noch mediengerecht ausschlachten. (idea
27.05.2007 sk)