In Rom läuft zur Zeit eine außergewöhnliche Bilderausstellung: Außergewöhnlich sind
gleich drei Dinge: 1. der Ort, 2. die Künstlerin und 3. das Thema. So das Fazit von
Aldo Parmeggiani, hier seine Eindrücke:
Der Ort: die Engelsburg in Rom. Im
Laufe der Jahrhunderte nahm dieses weltberühmte Bauwerk an den dramatischen Ereignissen
der Stadtgeschichte so lebhaften Anteil wie sonst kein Bau in der Ewigen Stadt. Für
Jahrhunderte war diese magische Burg Zitadelle und Zufluchtsort der Päpste. Zweitens:
Die Künstlerin. Es ist selten, dass in dem Mausoleum des berühmten Kaisers Hadrian
Einzelausstellungen lebender Künstler gezeigt werden. Karen Thomas ist dieses rare
Privileg zu Teil geworden. Die an der freien Universität der schönen Künste lehrende
Malerin lebt und arbeitet schon seit vielen Jahren in Rom. Sie ist Inhaberin des Lehrstuhls
für Maltechnik an der Römischen Kunstakademie und hat sich durch zahlreiche Ausstellungen
einen bedeutenden Bekanntheitsgrad erworben. Drittens: das außergewöhnliche Thema.
Es lautet: Die Genesis, die Schöpfungsgeschichte der Christenheit. Karen Thomas stellt
sie unter den Titel: Zauber des Lichts. Und es ist tatsächlich das besondere Licht,
das die Werke der Künstlerin maßgeblich bestimmt. Im Anfang schuf Gott den Himmel
und die Erde. Die Erde aber ward wüst und leer. Finsternis lag über dem Abgrund, und
der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Da sprach Gott: 'Es werde Licht'. Und
es ward Licht. Diese ehrwürdigen Worte über die Anfänge der Welt und der Menschheit
verwandelt Karen Thomas in beeindruckende Bilder und Visionen. Visionen, die gleichzeitig
auf den dringendsten Auftrag unserer Zeit hinweisen: auf die Erhaltung der Natur unserer
Erde. Sie zwingen den Besucher gerade dazu, über die 'Schöpfung' nachzudenken. Ein
jeder von uns kann auf seine Weise zur Rettung der Schönheit der Welt beitragen, eine
Schönheit, die uns geschenkt und anvertraut wurde und die es für die künftigen Generationen
zu wahren und zu bewahren gilt. Die eindrucksvollen Farben, die expressionistische
Ausdruckskraft der Bilder von Karen Thomas sind in der Tat ein Auftrag, der an uns
alle geht. Ein Vermächtnis, das die gläubige Malerin mit ihrem 'Zauber der Farben'
überzeugend aufzeigt und unwiderleglich weiter gibt. Die Ausstellung in der Engelsburg
ist bis zum 17. Juni geöffnet. (rv 26.05.2007 ap)