Ohne die katholische Kirche in Brasilien gäbe es die Indianer nicht mehr. Das sagte
der österreichisch-brasilianische Bischof Erwin Kräutler, im Gespräch mit der Katholischen
Nachrichten-Agentur (KNA). Die Äußerungen des Papstes zur Evangelisierung Lateinamerikas
hatten auf dem Kontinent hohe Wellen geschlagen. Kräutler sei über die Papst-Aussagen
„etwas erschrocken“ gewesen. Wörtlich sagte der Bischof: „Für die indigenen Völker,
die nie Theologie studiert haben, klingt das so, als ob man die in der Geschichte
bewiesenen Blutbäder und Zwangschristianisierungen leugnen wollte. Das wollte der
Papst sicher nicht, und seine Rede stand in einem ganz anderen Zusammenhang.“ Die
katholische Kirche hat nach Überzeugung des Bischofs aus den Fehlern ihrer Geschichte
in Lateinamerika gelernt. Als Beispiel nannte er den Einsatz der Kirche für die Indianerrechte.
Sie habe sich in den 1980-er Jahren stark für deren Aufnahme in die Verfassung Brasiliens
engagiert. (kna 25.05.2007 mg)