2007-05-24 15:33:47

Italien: Latein im Europa von morgen


RealAudioMP3 Der Rolle der lateinischen Sprache im Europa der Zukunft widmet sich ein zweitägiger Kongress, der morgen in Rom beginn. Veranstaltet wird er vom päpstlichen Komitee für Geschichtswissenschaften unter der Leitung des deutschen Priesters und Historikers Walter Brandmüller:
„Wenn die europäische Gesellschaft der Zukunft auf alles zu verzichten können glaubt, was europäischer Geist seit 2000 Jahren an Ergebnissen hervorgebracht hat, kann sie auch auf das Latein verzichten. Die bedeutendsten Werke sind ja in lateinischer Sprache überliefert, und jeder der eine bescheidene Einsicht in wissenschaftliches Arbeiten besitzt, wird bestätigen, dass die Arbeit mit Übersetzungen für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung nicht genügen kann, man muss auf die Originale zurückgreifen, wenn man den Sinn eines Textes wirklich erfassen will.“
Die Referenten sprechen unter anderem über das aktuelle Interesse Chinas am Latein-Studium, dem Latein in der zeitgenössischen Sprache der Juristen und dem Potential neuer Medien wie Internet und Computer beim Lateinunterricht. Am Samstag beschäftigt sich ein Runder Tisch mit Strategien zur Förderung des Lateinischen. Brandmüller:
„Das ist eine Frage, wie weit für die Erziehung, Schule und Wissenschaft verantwortliche politische Gremien sensibilisiert werden können, damit sie die Tragweite dieses Anliegens begreifen und in ihrem politischen Handeln umsetzen. Eines ist sicher: dass auch unter vordergründigen Gesichtpunkten betrachtet, Latein eine Schlüsselrolle spielen wird, wenn man an den Unterricht in neolateinischen Sprachen denkt. Auch das Deutsche ist ohne eine lateinische Grundlage nicht verständlich. Je mehr Schüler zunächst mit der Grundlage des Lateins, mit Grammatik, Wortschatz und so weiter vertraut gemacht werden, desto leichter fällt es ihnen, die davon abgeleiteten neuen Sprachen zu lernen.“
(rv 24.05.2007 gs)









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