Die im Vorjahr in Großbritannien ausgestrahlte BBC-Dokumentation „Sex Crimes and the
Vatican“ - eine „extrem schlecht recherchierte Geschichte“, so ein Insider des Senders
- entwickelt in Italien spätfolgen. Die Sendung wurde in die Internet-Videogalerie
„YouTube“ gestellt; der TV-Moderator Michele Santoro möchte die sie jetzt in seiner
RAI-Sendereihe ausstrahlen. Der Vorsitzende der parlamentarischen Kontrollkommission,
Mario Landolfi, hat Gegenmaßnahmen angedroht. Die katholische Tageszeitung „Avvenire“
sprach im Hinblick auf die BBC-Doku von „schändlicher Verleumdung“. Auch der Generalsekretär
der italienischen Bischofskonferenz, Giuseppe Betori, kritisierte gestern die BBC-Dokumentation,
fügte aber an, dass er gegen Zensur sei. Ausgangspunkt der BBC-Sendung waren die
im anglo-amerikanischen Raum immer noch kursierenden Fehlinterpretationen des von
Johannes XXIII. veröffentlichten Dokuments „Crimen sollicitationis“. In dem Dokument
ging es um den Missbrauch der Beichte, nicht um den Missbrauch von Kindern. (rv/kap
23.05.2007 mg)