Die Diskussion um Äußerungen von Papst Benedikt XVI. über die Christianisierung Südamerikas
durch die europäischen Eroberer geht weiter. Der bolivianische Kardinal Julio Terrazas
Sandoval warf am Dienstag (Ortszeit) im brasilianischen Aparecida Kritikern vor, einzelne
Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen zu haben. Ähnlich äußerte sich der Erzbischof
von Caracas, Kardinal Jorge Urosa Savino. Terrazas betonte bei der Tagung der lateinamerikanischen
Bischöfe, der Papst habe dargelegt, dass alle Kulturen, nicht nur die indigenen, sich
im Sinne einer Bereicherung gegenüber den Werten anderer Kulturen öffnen sollten.
Zugleich wisse Benedikt XVI. sehr wohl, dass es in der Geschichte der Mission Personen
gegeben habe, die nicht mit dem Idealbild des Missionars übereingestimmt hätten. Während
seiner Brasilien-Reise Mitte Mai hatte Benedikt XVI. gesagt, die Völker Lateinamerikas
hätten die Ankunft des Christentums unbewusst herbeigesehnt. (rv/kna 23.05.2007
mg)