Die israelische Regierung droht der islamistischen Hamas mit gezielten Tötungen ihrer
Führungsmitglieder. Damit reagiert sie auf den anhaltenden Beschuss des israelischen
Grenzgebiets vom palästinensischen Gaza-Streifen aus. Sicherheitsminister Avi Dichter
nannte als mögliche Ziele israelischer Tötungs-Kommandos den in Damaskus lebenden
Hamas-Führer Chaled Maschaal, aber auch den zur Hamas gehörenden palästinensischen
Premierminister Ismail Hanija. Sollten sich Beweise dafür finden, dass Hanija den
Beschuss israelischer Gebiete unterstütze, dann werde auch er zum Ziel, so der Sicherheitsminister.
Die israelische Armee führt im nördlichen Teil des Gaza-Streifens Luftangriffe durch,
um Hamas-Zellen zu treffen. Das Westjordanland und der Gaza-Streifen sind derzeit
von der israelischen Armee wegen eines jüdischen Feiertages abgeriegelt. Derweil
haben sich im Libanon die Kämpfe zwischen Armee und Islamisten am dritten Tag in Folge
fortgesetzt. Offiziellen Angaben zufolge starben im palästinensischen Flüchtlingslager
Nahr-al-Bared bei Tripoli, Nordlibanon, neun Menschen bei den Auseinandersetzungen.
Die Zahl der Todesopfer unter den Zivilisten erhöht sich damit auf 27. Hinter der
Islamistengruppe sollen die früheren syrischen Besatzer stehen. Heute Nachmittag soll
nach neuesten Agenturmeldungen ein Waffenstillstand in Kraft getreten sein. (agenturen
22.05.2007 sk)