2007-05-20 17:43:16

Vatikan: UNO-Diplomat über neue Werte


RealAudioMP3 An der päpstlichen Gregoriana-Universität hier in Rom setzt sich nächste Woche das Seminar fort, das der Heilige Stuhl für Diplomaten aus Ländern mit muslimischer Mehrheit anbietet. Eine hervorragende Möglichkeit, die Basis für einen nachhaltigen Dialog der Kulturen zu schaffen, findet Erzbischof Silvano Maria Tomasi, permanenter Beobachter des Heiligen Stuhles bei der UNO in Genf.
 
„Der Dialog muss heute auf unterschiedlichsten Ebenen stattfinden. Zum einen ganz simpel im Alltag, wo die Familien und die Jugendlichen sich treffen, Ideen austauschen, sich miteinander anfreunden. In so einem Rahmen kann man auch zwanglos über Religion reden. Dann gibt es den Dialog derjenigen, die beruflich mit Religion zu tun haben, also der Theologen. Auch dieser Dialog ist nötig, weil die Religionsführer – ob islamisch, christlich, buddhistisch, hinduistisch - schließlich große Massen an Gläubigen beeinflussen. Weiters sehe ich, zumindest in meiner Erfahrung als Diplomat, dass es einen Dialog mit politischen Vertretern geben muss, ich meine damit nicht die Leute, die Politik im Sinn von Parteiarbeit und Gewinn von Wählerstimmen machen, sondern jene, die Politik auf einer größeren Basis betreiben. Die sich zum Beispiel fragen, wie die Öffentlichkeit in der Suche nach Lösungen auf Herausforderungen der Globalisierung einzubinden ist, die ein einzelner Staat nun einmal nicht lösen kann. Denn es gibt heute eine Reihe von Fragen, die nur in einer Zusammenarbeit mehrer Regierungen anzugehen sind. Auf dieser Ebene der multilateralen Diplomatie entwickelt sich gerade eine neue Kultur, die langsam in die Mentalität auch entlegenerer Länder eintritt. Und genau hier haben wir gerade einen kreativen politischen Dialog, kreativ in dem Sinn, dass man sich wirklich bemüht, Lösungen für gemeinsame Probleme zu finden. Diese Bemühungen sollten sich auf die Anerkennung gemeinsamer Werte der menschlichen Person, des Friedens und des Zusammenlebens stützen; und genau diese Werte müssen wir in diese neue Mentalität einfließen lassen. Auf diese Weise bringen wir als Christen eine universelle Dimension und eine Dimension christlicher Tiefe ein.”
(rv 20.05.2007 gs)








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