2007-05-19 14:50:38

Mali: Muslime unterstützen katholische Minderheit


RealAudioMP3 Tolerieren heißt „dulden“. Und so lautet die entscheidende Frage: Werden im islamischen Kulturkreis Christen geduldet? Diese Frage ist für die meisten Länder zwischen Marokko im Westen und Pakistan im Osten mit „ja“ zu beantworten. Das gilt auch für das westafrikanische Land Mali. Dort leben rund 12 Millionen Menschen. Der Islam ist mit 90 Prozent die verbreitetste Religion der Bevölkerung. Katholiken und Protestanten machen einen Anteil von nur 2 Prozent aus. Die Unterstützung muslimischer Länder ermöglicht ein bescheidenes Wirtschaftswachstum.
Der Präsident der Bischofskonferenz von Mali und Bischof von San, Jean-Gabriel Diarra, war gestern anlässlich des Ad Limina-Besuchs bei Papst Benedikt. Bischof Diarra beschreibt den Alltag der Katholiken folgendermaßen:

„Die Ereignisse im täglichen Leben geben uns Anlass, den Dialog zu suchen und somit friedlich miteinander zu leben. Eheschließungen, Taufen oder Beerdigungen – in all diesen Lebensabschnitten sind die Muslime sehr offen für das Religiöse. Sie unterstützen alle, die sich fromm für die Religion einsetzen. Wir haben gelernt, uns gegenseitig anzuerkennen.“

1490 begann im Zusammenhang mit der Gründung portugiesischer Handelsniederlassungen an den Küsten Afrikas die erste Missionsarbeit im Kongogebiet. Heutzutage ist in den mehrheitlich muslimischen Ländern Afrikas die Evangelisierung schwierig.

„Für mich persönlich ist das ein falsches Problem. Wenn ich ausgehend von Mali die Evangelisierung in Afrika betrachte, so kann ich sagen, dass die Frohe Botschaft die Ganzheit des Menschen anspricht. Daher ist es so, dass die Kirche die Entwicklung des Menschen nur dann fördern kann, wenn sie sich ganz dem Evangelium hinwendet. Meiner Meinung nach bedeutet Evangelisierung die Entwicklung des ganzen Menschseins. Die Kirche lässt die Menschen sich entwickeln, damit diese sich ganz dem Evangelium zuwenden können.“

(rv 19.05.2007 mg)







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