Vor Blauäugigkeit gegenüber dem Islam hat Kurienkardinal Walter Kasper gewarnt. Auch
wenn man den Islam vom fanatischen Islamismus unterscheide, dürfe man nicht aus einem
naiven Harmoniestreben das Konfliktpotenzial unterschätzen, sagte der Präsident des
Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen in Stuttgart. Der Kardinal
und frühere Rottenburger Bischof wies auf eine „ambivalente Einstellung“ des Islam
zur Gewalt hin. Dabei sei der Islam nicht nur eine andere Religion: “Er ist auch eine
andere Kultur, die bislang den Anschluss an unsere moderne westliche Kultur, zu der
auch die Gleichstellung von Mann und Frau gehört, nicht geschafft hat.“ Dies könne,
„wenn es denn gewollt wird“, nicht in wenigen Jahren oder Jahrzehnten geschehen, sondern
nur in einem sehr langfristigen Prozess, sagte Kasper bei einer von der baden-württembergischen
Landesregierung veranstalteten „Stuttgarter Rede zu Europa“. (kna 18.05.2007 sis)