2007-05-15 13:43:46

Brasilien: Ureinwohner kritisch


Ureinwohner Lateinamerikas haben empört auf die Äußerungen Benedikts XVI. zur Kolonialzeit reagiert. „Der Papst war sehr arrogant“, sagte der Vorsitzende eines Verbandes von Amazonas-Völkern, Gesinaldo Satere Mawe, laut der Presseagentur AFP. Der Vorsitzender eines Interessenverbandes der Ureinwohner im mexikanischen Oaxaca, Roberto Olivares, nannte die Worte Benedikts „lächerlich“. Der Direktor der Organisation der Ureinwohner Kolumbiens (ONIC), Luis Evelis Andrade, kritisierte, „dass die Kirche ihre Verantwortung für die Vernichtung unserer Kultur und unserer Identität nicht anerkennt.“
Der Papst hatte bei der Eröffnung der lateinamerikanischen Bischofsversammlung am Sonntag im brasilianischen Aparecida gesagt, das Christentum sei den Urvölkern Lateinamerikas nicht auferlegt worden. Vielmehr sei Christus der Retter gewesen, den sich die Indianer im Stillen herbeigewünscht hätten. Das Wiederaufleben vorkolumbianischer Religionen bezeichnete der Papst als einen "Rückschritt".
Im Zuge der von der Kirche unterstützten Kolonialisierung Südamerikas wurden Ureinwohner millionenfach versklavt, ermordet oder durch eingeschleppte Krankheiten getötet. Papst Johannes Paul II. hatte unter anderem in der Generalaudienz am 21. Oktober 1992 um Vergebung für die Rolle gebeten, welche die europäischen Christen bei der Eroberung Amerikas gespielt hatten.
(kipa 15.05.2007 bp)








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