2007-05-11 16:29:29

Brasilien: Papst, "Ehe nicht lächerlich machen"


RealAudioMP3 Zum ersten Mal in der Kirchengeschichte hat Papst Benedikt XVI. einen Brasilianer heiliggesprochen. Zu der Messe in Sao Paulo kamen am Freitag mehr als 500.000 Menschen zusammen. Brasilien hatte den Tag zum Feiertag erklärt. Christen könnten der Welt Versöhnung bringen, seien dazu aufgerufen, der Welt das Leben und die Liebe zu bringen, so Benedikt XVI beim Gottesdienst in Sao Paolo. Der Papst appellierte auf dem Campo Marte sowohl an den Glauben als auch an das gesellschaftliche Leben, betonte einmal mehr den Schutz der Ehe.
Zu beginn der Predigt versuchte Benedikt XVI. erneut, das Vorurteil der Europazentriertheit zu zerstreuen: „Ich freue mich, das durch die Medien meine Worte und meine Botschaften der Zuneigung in jedes Haus und in jedes Herz gelangen können. Seid gewiss: Der Papst liebt euch, er liebt euch, weil Jesus Christus euch liebt.“
Höhepunkt der Großmesse auf dem Stadtflughafen: die Heiligsprechung von Frei Galvao.
Man müsse für alles Gute danken, dass der Heilige Geist durch den brasilianischen Franziskaner bewirkt habe. Er habe mit seiner steten Bereitschaft zum Dienst am Volk uns Beispiel gegeben. Frei Galvao, so der Papst, war „gelobter Ratgeber, brachte den Gemütern und den Familien Frieden und brachte vor allem zu den Armen und Kranken Almosen. Er war ein sehr gesuchter Beichtvater, denn er war gewissenhaft, weise und besonnen. So wie einer, der wahrhaft liebt und nicht will, dass der Geliebte beleidigt wird; die Umkehr der Sünder war die große Leidenschaft unseres Heiligen.“
Die Eucharistiefrömmigkeit Galvaos erlaubte es dem Papst, erneut die Eucharistie als Herzstück der Kirche zu betrachten.
„Das Leben der Kirche ist wesentlich eucharistisch. Der Herr hat uns in seiner liebenden Vorsehung ein sichtbares Zeichen seiner Gegenwart gelassen. … In der heiligen Eucharistie ist alles geistliche Gut der Kirche enthalten, das heißt, Christus selbst ist unser Ostern, das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist und vom Heiligen Geist belebt wurde, damit es den Menschen Leben schenkt. Dieses barmherzige und unaussprechliche Zeichen der Liebe Gottes für die Menschheit nimmt im Herz der Christen einen bevorzugten Platz ein.“
Auch das Beispiel Frei Galvaos habe es gezeigt, die Gläubigen sollten sich auf den Empfang der Eucharistie besonders vorbereiten.
„Die Gläubigen ihrerseits müssen versuchen, das Heiligste Sakrament mit Liebe und Hingabe zu empfangen und anzubeten, müssen den Herren gläubig empfangen wollen, und sie sollen wissen, dass sie immer, wann es nötig ist, das Sakrament der Versöhnung erstreben sollen, um die Seele von jeder schweren Schuld zu reinigen. …Mit dem Herrn in der höchsten Gemeinschaft der Eucharistie vereint und mit ihm und unserem Nächsten versöhnt, werden wir so Friedensbringer sein, Träger dieses Friedens, den die Welt nicht geben kann. Können die Männer und Frauen dieser Welt den Frieden finden, wenn sie nicht wissen, wie nötig es ist, sie mit Gott, mit dem nächsten und mit sich selbst zu versöhnen?
Nur wer mit Gott und sich selbst versöhnt sei, könne sich mit anderen versöhnen. Nur so könnten sich die Christen und die Kirche den großen aktuellen Herausforderungen stellen. Sie müssten buchstäblich ihr Leben geben, ob sie nun zölibatär lebten oder verheiratet seien. Benedikt sprach von einer hedonistischen Welt und betonte insbesondere den Schutz der Ehe:
„Die Welt braucht Leben voll Klarheit, eindeutige Seelen und reine Geister, die sich weigern, als bloßes Lustobjekt betrachtet zu werden. Man muss Nein sagen zu jenen Medien, die die Heiligkeit der Ehe und die voreheliche Jungfräulichkeit ins Lächerliche ziehen.“
Alle Herausforderungen vertraute der Papst Maria an, sie sei „die beste Verteidigung gegen alle Übel, die das moderne Leben quälen“; Marienverehrung sei die Garantie für „mütterlichen Schutz in der Stunde der Versuchung“.
(rv 11.05.2007 bp)








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