2007-05-10 20:57:06

Im Blickpunkt: Kirche und Jugend in Brasilien


RealAudioMP3 „Kirche und Jugend“ – dem Papst ist das gute Verhältnis ein Herzensanliegen. Nicht ohne Grund war der erste Höhepunkt der Reise eine Begegnung mit Jugendlichen aus Brasilien und ganz Lateinamerika im Fußballstadion von Sao Paulo. Unser Korrespondent Pater Max Cappabianca OP weiß mehr über die Jugendlichen in Brasilien:

Brasilien ist ein junges Land! 185 Millionen Einwohnern hat das Land – seit 1960 hat sich die Bevölkerung mehr als verdreifacht: Die Mehrheit der Bevölkerung ist unter 25 Jahren alt. Doch die Jugend leidet ganz besonders unter den Problemen der Gesellschaft. Vor allem die Arbeitslosigkeit führt zu Drogenproblemen und Kriminalität. Verstärkt wird das Problem durch die Landflucht: 84 Prozent der Brasilianer leben in Städten. Das zerstört soziale Bindungen –fehlende Orientierung und Perspektivlosigkeit sind die gravierenden Folgen. Die brasilianische Kirche hat das Problem erkannt, sie will nun auch eine klare „Option für die Jugend“. Bei der vor wenigen Tagen zu Ende gegangenen Tagung der brasilianischen Bischofskonferenz ist vorgeschlagen worden, den Weltjugendtag 2011 in Brasilien auszurichten: Es wäre ein Ereignis mit Symbolkraft!

Moysés Louro De Azevedo Filho ist der Gründer der charismatischen Jugendbewegung „Schalom“. Sie wirkt beim Treffen mit dem Papst im Fußballstadion von Pacaembu mit. Moyses Louro hat große Erwartungen an den Papst:

„Wir wissen, dass es eine echte Herausforderung ist, als Jugendlicher heute Christ zu sein. Wir wissen, dass es schwierig ist, aber es ist möglich. Der Papst soll uns Mut machen! Damit wir Jugendliche nicht nur von der Jugend leben, sondern die Hoffnung auch anderen Menschen in unserm Land und ganz Lateinamerika weitergeben können, denn diese Begegnung heute Abend ist wichtig, nicht nur für Brasilien, sondern für ganz Lateinamerika.“

Das Dokument der Bischofskonferenz wurde zusammen mit Jugendlichen erarbeitet. Die Kirche will nicht Seelsorge „an Jugendlichen“, sondern mit den Jugendlichen treiben. Was können Jugendliche für die Zukunft der Kirche beitragen? Moyses Louro:

„Ich denke die Vitalität! Ich glaube, dass die katholische Jugend in Brasilien in einer ganz besonderen Situation lebt, denn es gibt viele neue Gemeinschaften, die in Brasilien entstanden sind, die diese Erfahrung des Glaubens und der Freude erfahren haben. Auch diese Erfahrung der Radikalität des Glaubens: Damit wir in dieser Gesellschaft leben können, braucht es Entschiedenheit. Wenn man den Mut hat, sich zu entscheiden, gewinnt man ein freudiges Herz, ein Herz voller Vitalität: Und das wollen wir dem Papst, der Kirche und der Welt weitergeben.“

Die Situation in Brasilien ist ganz anders als in Europa. Und doch in manchem ist man sich näher als man denkt – und von den Erfahrungen in Brasilien kann auch der „alte Kontinent“ profitieren:

„Das gilt auch für die säkularisierte Gesellschaft. Wenn ich manchmal nach Europa fahre oder auch in unseren großen Ballungszentren in Brasilien, dort sehe ich, dass so viele Jugendliche der Kirche fern stehen. Und wir, die wir das Glück haben, Glauben erfahren zu haben, stehen in der Pflicht, diesen Glauben an den Nächsten weiterzugeben.“

Der Papst ist zwar schon 80 Jahre alt – für die Jugendlichen steht er aber trotzdem auf ihrer Seite.

„Ich glaube, dass erste was die Jugend vom Papst erwartet, ist, dass er als Jünger Christi und mit dem Herzen eines Hirten zu uns spricht. Dass er den Jugendlichen als ein im Herzen junggebliebener begegnet, der er ist, damit er unsern Glauben stärken kann.“
Die Gemeinschaft Schalom ist 1982 in Fortaleza entstanden. Hauptziel ist die Evangelisation von Jugendlichen, die Sehnsucht haben, den lebendigen Jesus Christus zu erfahren. Mittlerweile gibt es die Gemeinschaft auf der ganzen Welt, unter anderem auch in Österreich,
(rv 10.05.2007 mc)







All the contents on this site are copyrighted ©.