2007-05-09 21:51:05

Brasilien: "Unauslöschliche christliche Werte"


Die Seele des brasilianischen Volkes bewahrt, so wie in ganz Lateinamerika, radikal christliche Werte, die niemals ausgelöscht sein werden. Das sagte Papst Benedikt XVI. bei seiner Ankunft in Sao Paolo auf dem internationalen Flughafen. Gläubige und Schaulustige hatten dem Kirchenoberhaupt bei seinem ersten Besuch im nichteuropäischen Ausland einen herzlichen Empfang bereitet. Benedikt wandte sich auf portugiesisch an den Präsidenten Inacio Lula da Silva und das Empfangskomitee am Flughafen:

"Ich habe auch die Gewissheit, dass die christliche Identität bei der Generalkonferenz des Episkopates in Aparecida bestärkt werden wird, dass sie den Respekt vor dem Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod fördern wird, wie das der menschlichen Natur eingeschrieben ist. Die christliche Identität wird auch zur Achse der Solidarität vor allem mit den Armen und Verlassenen werden."

Die Kirche wolle die moralischen Werte jeder Situation bloß aufzeigen und die Bürger bilden, damit sie selbst bewusst und frei entscheiden können, fuhr Benedikt fort. Er wies auf die Bedeutung der Familie als Keimzelle der Gesellschaft hin, auf die Ausbildung für die Jugendlichen und auf die Werte, die "in allen sozialen Schichten" ruhen, "besonders in den eingeborenen Bevölkerungen".

Im Anschluss an die Zeremonie brachte ein Hubschrauber den Papst zu einem weiteren Flughafen; Sao Paolo ist mit19 Millionen Einwohnern die fünftgrößte Stadt der Welt, 20 Kilometer im Wagen zurückzulegen, schien den Organisatoren nicht ratsam. Am Ziel nahm der Bürgermeister Sao Paolos den Papst in Empfang und überreichte ihm symbolisch die Schlüssel der Stadt. Im Papamobil fuhr Benedikt danach durch stärker werdenden Regen zum Kloster Sao Bento, das ihm für die Zeit seines Aufenthaltes in der Stadt als Unterkunft dienen wird. Tausende Menschen ließen es sich nicht nehmen, mit Schirmen und Regenjacken dem Wetter zu trotzen und ihren Papst singend zu feiern.

Sao Bento ist eine der ältesten Stätten Sao Paolos. In seiner heutigen äußeren Gestalt geht das Kloster auf den bayerischen Architekten Richard Berndl zurück, der es 1914 errichtete. Die erste Benediktinerkirche an diesem Ort entstand allerdings vor mehr als 400 Jahren. Heute umfasst der Komplex ein benediktinisches Kloster, ein Kolleg und die Basilika Unserer Heiligen Frau.

Vom Balkon des Klosters aus bedankte sich Benedikt für die herzliche Aufnahme durch die Brasilianer.

"Diese Tage werden für euch alle und für die Kirche voller Emotionen und Freude sein. Das ist eine Kirche, die feiert! In allen Winkeln der Welt betet man für die Früchte dieser Reise, die erste Pastoralvisite in Brasilien und Lateinamerika, die mir als Nachfolger Petri die Vorsehung zugesteht. Die Heiligsprechung von Fra Galvao und die Eröffnung der Fünften Konferenz des Episkopates von Lateinamerika und der Karibik werden Meilensteine der Kirchengeschichte sein. Ich zähle auf euch und euer Gebet!"

Am Donnerstag stattet Papst Benedikt protokollgemäß dem Präsidenten einen Höflichkeitsbesuch ab. Danach gibt es ein Treffen mit anderen Konfessionen im Kloster Sao Bento und ein Mittagessen mit dem Präsidium der brasilianischen Bischofskonferenz. Ein erster Höhepunkt dann: das Treffen mit Jugendlichem im Stadion von Pacaembu um 18 Uhr Ortszeit.

(rv 09.05.2007 gs)







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