Am Mittwoch geht es
los – dann sind wir mit Papst Benedikt bis zum 14. Mai in Brasilien. Der Papst
ist ein ausgezeichneter Kenner Südamerikas, und Brasilien ist kein Neuland für ihn
– das hat uns Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone in einem Interview verraten:
„Der Papst kennt den amerikanischen Kontinent sehr gut – insbesondere
den südamerikanischen Teil, da er alle Bischöfe bei unterschiedlichen Ad Limina -
Besuchen in Rom getroffen hat. Außerdem hat er 1996 an einer Versammlung in Guadalajara
teilgenommen. Man kann also sagen, es handelt sich um eine Art Rückkehr, um sich den
Herausforderungen und den Problemen des 3. Jahrtausends zu stellen, mit denen dieser
große Kontinent zu kämpfen hat. Ein Kontinent, der zutiefst christlich geprägt ist
und von Johannes Paul II. als Kontinent der Hoffnung bezeichnet wurde. Auch wenn der
Sauerteig des Evangeliums bisher die brennenden Probleme des Kontinents nicht zu lösen
vermochte – immer noch herrschen Ungleichheit, Armut und in manchen Teilen Unterdrückung...
Jetzt ist die günstige Gelegenheit, die wichtige Botschaft auszusprechen und eine
große Solidaritätsbewegung anzustoßen, die Gerechtigkeit auf dem lateinamerikanischen
Kontinent in den Vordergrund stellt.“
Am Donnerstag
ist ein Treffen Benedikts mit dem brasilianischen Präsidenten Inacio "Lula" da Silva
geplant. Über die Beziehung zwischen Kirche und Staat in Brasilien, dem gewissermaßen
größten katholischen Land der Erde, Kardinal Bertone als zweiter Mann im Vatikan nicht
klagen: „Wir pflegen ein sehr positives Klima – sei es von Seiten
der Bischöfe, sei es von Seiten der brasilianischen Bischofskonferenz oder des Heiligen
Stuhles. Der Nuntius ist daran maßgeblich beteiligt – er hat die guten Beziehungen
zwischen der Kirche und dem brasilianischen Staat aufgebaut. Wir sind gerade dabei,
ein umfassendes Abkommen zu schließen – wir hoffen, dass es bis Ende dieses Jahres
in Kraft tritt: Es geht um eine gesunde Zusammenarbeit, so wie sie vom Konzil definiert
wird, damit das Wohl eines jeden Menschen gesichert ist und damit Probleme, die noch
im Raum stehen, gelöst werden.“ (rv 07.05.2007 sis)