2007-04-28 15:07:12

Ö: Nuntius, Europa muss seinen Ursprung wiederfinden


RealAudioMP3 Wie soll der Westen seiner größten Bedrohung, dem Terrorismus, begegnen? Der Apostolische Nuntius in Österreich Edmond Farhat weiß Rat. Bei einem Vortrag im Wiener Kardinal-König-Haus vor wenigen Tagen legte der libanesische Erzbischof die Besinnung auf die eigenen, christlichen Wurzeln an Herz.
„Die einzige Waffe, die gegen den Terrorismus wirksam sein kann, ist die Waffe der Kultur. Die Kultur aber braucht Zeit, Menschen und Geld. Es fehlt nicht an Zeit, Menschen und Geld. Das Problem ist: Sie werden falsch eingesetzt. Es fehlt der Eifer, die Geduld und die Hoffnung, dass der Samen sterben muss, um Frucht zu bringen.”
Der Nah-Ost Kenner zeigt sich besorgt: „Wenn die europäische Welt, die Gesellschaft, Kultur, Politik und Forschung nicht ihren transzendentalen Ursprung wieder findet, so wird sich der radikale Islam in Europa kolossal ausbreiten und mächtig regieren. Dies wird jedoch kein Verdienst sein – weder für Europa noch für den Islam selbst.”
Die Situation der Christen im Nahen Osten werde immer unerträglicher: Laut Kirche in Not seien 1,2 Millionen Iraker nach Syrien und in die Türkei geflohen – darunter 200.000 Christen. In der Türkei seien Gewalttaten und Morddrohungen gegen Christen an der Tagesordnung, die Unterdrückung christlicher Intellektueller keine Seltenheit. Um einzulenken, müssen die Christen in Europa ihr Profil stärken, so der Nuntius: „Wir müssen versuchen, einem demographischen Rückgang der Christen im Nahen Osten entgegenzusteuern. Aber auch hier im westlichen Europa ist leider ein demographischer Dammbruch zu verzeichnen. Es fehlt an Familien mit Kindern, und auch die Anzahl praktizierender Christen schwindet dahin. So entsteht ein neues Vakuum, das durch das Vordringen vieler Immigranten nach Europa gefüllt wird, von denen eine Mehrzahl muslimisch geprägt ist.” (rv)
 
(rv 28.04.2007 sis)
 







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