2007-04-28 14:36:46

Mali: Junge Demokratie wählt Präsidenten


Morgen wählen die Menschen im afrikanischen Mali einen neuen Präsidenten. Mali ist wie die meisten Staaten des Kontinents in seiner heutigen Form aufgrund kolonialer Grenzziehungen entstanden. Spät erst, am Beginn der 1990er Jahre, setzte in Mali ein umfassender Demokratisierungsprozess ein. Unruhen und Demonstrationen in der Region Bamako führten im März 1991 zum Sturz des Diktators Moussa Traorés durch General Amadou Toumani Touré, der Staatspräsident wurde. General Touré gilt auch als Favorit für die morgigen Wahlen. Die Bischöfe des Landes haben sich für die Wahlen mit einem Hirtenbrief eingesetzt. Der Generalvikar des Bistums Bamako, Silvain Camara, sagt dazu: „Mit dem Titel „Lasst uns eine andere Politik machen” haben die Bischöfe einen Hirtenbrief zu den Wahlen veröffentlicht. Sie fordern eine positive Entwicklung in unserer Gesellschaft. Diese Botschaft wurde von allen Seiten sehr gut aufgenommen. Die katholische Kirche in Mali wiederholt nun, was sie bei den letzten Wahlen im Jahr 2002 gesagt hat: Die Wahlen sollen ein Volksfest sein, ein nationales Fest, an dem jeder und jede dem Nächsten vertrauen kann und gleichzeitig selber ehrlich ist.”
Mali ist ein Land, dem es an grundlegender Infrastruktur fehlt. Daher sind Großereignisse auf nationaler Ebene, so wie diese Wahlen, eine Herausforderung.
„Die Opposition zweifelt an der Zuverlässigkeit der Wahlkarten und des Wahlpasses, denn sie entsprechen nicht den Anforderungen. Es gibt auch Fälle von falschen Wahlkarten, die von Ausländer abgegeben wurden. Das macht uns wütend. Denn es gibt viele Leute hier, die gerne wählen würden, aber nicht eingeschrieben sind.”

(rv 28.04.2007 mg)








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