Die Behörden haben eine siebentägige Staatstrauer um den verstorbenen Pekinger Bischof
angeordnet. Michael Fu Tieshan war einer der führenden Köpfe der so genannten „Patriotischen
Vereinigung“, die dem Regime nahe steht. Alle großen Tageszeitungen, darunter auch
das kommunistische Parteiorgan, würdigen den Verstorbenen als „großen Patrioten“.
In einer der größten Kirchen der Hauptstadt sollen in den nächsten sieben Tagen große
Bilder von Bischof Fu zu sehen sein. Ein Datum für die Beerdigungsfeierlichkeiten
steht noch nicht fest. Einige Beobachter schließen daraus, dass die Machthaber auf
die Teilnahme eines Vatikan-Vertreters setzen. Fu war nach Agenturangaben nie vom
Vatikan als Bischof anerkannt worden. Die Volksrepublik und der Heilige Stuhl haben
seit 1953 keine diplomatischen Beziehungen mehr; die Frage der Bischofsernennungen
ist einer der heikelsten Punkte zwischen beiden Seiten. Papst Benedikt XVI. will an
die chinesischen Katholiken einen Brief schreiben, mit dessen Veröffentlichung in
den nächsten Wochen gerechnet wird. (ansa 23.04.2007 sk)