Gestern Abend ist
Benedikt XVI. zu seiner Pastoralvisite in der Lombardei im Städtchen Vigevano eingetroffen.
Italiens "Schuh-Stadt" südöstlich von Mailand war die einzige italienische Diözese,
die Johannes Paul II. in seinen mehr als 25 Jahren Amtszeit nie besucht hat. Bei einer
Messfeier auf dem prächtigen, von der Renaissance geprägten Herzogsplatz im Zentrum
erinnerte der Papst an den Wert der Familie: "Sie ist das tragende Element des sozialen
Lebens. Darum kann man nur dann, wenn man etwas für die Familien tut, das Netz der
kirchlichen Gemeinschaft und auch der Zivilgesellschaft selbst erneuern." - "Ich sehe,
wir sind uns da einig", meinte er, als heftiger Applaus aufkam. In der italienischen
Öffentlichkeit setzt sich die Kirche des Landes derzeit vehement gegen Pläne der Regierung
zur Wehr, Ehen ohne Trauschein und auch so genannte "Homo-Ehen" aufzuwerten. Bei der
Papstmesse in Vigevano konzelebrierten die Bischöfe der Lombardei, unter ihnen der
Mailänder Kardinal Dionigi Tettamanzi.
Benedikt rief in seiner Predigt auch
zu besonderem Einsatz für junge Leute auf. "Werdet nicht müde, eine Berufungspastoral
zu entwickeln, die jungen Leuten hilft, einen echten Sinn für ihr Leben zu finden."
Das geistliche Erbe der Lombardei sei ein "sicherer Bezugspunkt für einen effizienten
Dienst am Menschen unserer Zeit, für einen Weg der Zivilisation und des echten Fortschritts".