Der Papst in Pavia - Kernsätze aus seiner Predigt.
In seiner Schrift
„Bekenntnisse“ zeigt uns der hl. Augustinus auf bewegende Weise den Weg seiner Bekehrung...
Aufmerksam dem Lebenslauf des Augustinus folgend, kann man sehen, dass die Bekehrung
nicht ein Momentereignis war, sondern wirklich ein Weg. Man kann sehen, dass dieser
Weg am Taufbecken noch nicht zu Ende war. ... Er blieb immer ein suchender Mensch.
Er gab sich nicht zufrieden mit dem Leben, wie es war und wie alle es lebten. Er war
immer geplagt von der Frage nach Wahrheit. Er wollte die Wahrheit finden. Er wollte
herausfinden, wer der Mensch ist, woher die Welt kommt, woher wir selbst kommen, wohin
wir gehen und wo wir das wahre Leben finden können. Er wollte das rechte Leben finden
und nicht blind ohne Sinn und ohne Ziel vor sich hin leben. Die Leidenschaft für die
Wahrheit ist das wirkliche Schlüsselwort für sein Leben. Und es gibt noch eine
Besonderheit: Alles, was nicht den Namen Christi trug, genügte ihm nicht. Die Liebe
zu diesem Namen – sagt er uns – hatte er mit der Muttermilch aufgesogen. Er hatte
immer geglaubt – mal eher vage, mal sehr konkret -, dass Gott existiert und dass er
für uns sorgt. Aber diesen Gott wahrhaft zu kennen, sich wirklich mit diesem Christus
vertraut zu machen und dazu zu kommen, „Ja“ zu ihm zu sagen, mit allen Konsequenzen
– das war der große innere Kampf seiner Jugendjahre. ... Ich muss nicht eigens sagen,
wie sehr das uns alle angeht: Suchende Menschen bleiben, sich nicht mit dem zufrieden
geben, was alle sagen und tun, den Blick nicht vom ewigen Gott und von Jesus Christus
abwenden, immer wieder neu die Demut des Glaubens in der leibhaften Kirche Jesu Christi
lernen.