Heute Morgen wurde das Requiem für den verstorbenen Rektor des Päpstlichen Instituts
und Pfarrer der Gemeinde Santa Maria dell’Anima, Johann Hörist in Rom gefeiert. Der
ehemalige Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano, der früher selbst Mitglied des Priesterkollegs
war, würdigte Hörist als „geliebten Priester“ und „treuen Diener“, der nach „menschlichem
Ermessen viel zu früh“ von uns gegangen sei. Silke Schmitt nahm an der Trauerfeier
teil:
„Ich habe in meinem Leben immer die führende Hand Gottes erlebt.
Daher vermeine ich, sie auch in meiner letzten Stunde zu spüren“ – schrieb Johann
Hörist in seinem Testament. Dieses gläubige Vertrauen in Gott, dass Johann Hörist
stets begleitet habe, könne, so Angelo Sodano, mit Sicherheit als Gnadengeschenk bezeichnet
werden. Der tiefe Glaube des jung Verstorbenen kann den Hinterblieben als Vorbild
dienen: „Haltet auch ihr euch bereit bereit“ – Siete pronti, die Bereitschaft für
Christus da zu sein im Leben wie im Sterben“ In seiner Predigt betete Sodano, „dass
die Saat, die Johann Hörist als Seelsorger in die Herzen der Menschen eingesät habe,
weiter wachse.“ Außerdem bat er Maria, die Schutzpatronin dieser Kirche und dieses
Hauses um ihre Hilfe: „Das wir bereit sind, wenn der Herr uns ruft.“ In dieser
Stunde, so Angelo Sodano, vertrauen wir unseren lieben Verstorbenen der Fürsprache,
„Unserer Lieben Frau von den Seelen an – Santa Maria dell’Anima. Die Kirche der
deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Rom war bis auf den letzten Platz belegt.
Unter den Angehörigen und Freunden, Gemeindemitgliedern, Freisemestern und ehemaligen
Priestern des Kollegs, die teilweise aus dem Ausland angereist kamen, war, neben Bischof
Paul Iby als Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz, Bischof Josef Hohmeyer
von der deutschen Bischofskonferenz zugegen. Als Kurienvertreter nahmen, unter
anderem, der zweite Mann im vatikanischen Außenministerium, Pietro Parolin, und der
Untersekretär des Päpstlichen Rates Cor Unum, Giovanni Pietro Dal Toso teil. Außerdem
die Botschafter von Deutschland, Österreich, Niederlanden und Slowenien, womit die
Liste der politischen und kirchlichen Vertreter längst nicht angeschlossen ist. Wie
oft, hat mich Johann Hörist in die Anima eingeladen, erzählt Angelo Sodano, aufgrund
vieler Verpflichtungen musste er dem Rektor stets absagen: „Heute komme ich aus einem
traurigen Anlass“.
Johann Hörist wäre am 13. Mai 46 Jahre geworden. Papst
Benedikt betonte in einem Trauertelegramm vergangene Woche, der Rektor der "Anima"
habe sich mit ganzer Kraft für das Wohl der deutschsprachigen Katholiken und der Pilger
aus diesen Ländern in Rom eingesetzt. Im Anschluss an das Requiem wurde Hörist auf
dem Camposanto Teutonico im Vatikan beigesetzt. In seinen Worten am Grab bat der Eisenstädter
Bischof Paul Iby, mit Verweis auf Ostern, um ewiges Leben für den Verstorbenen. "Im
Kreuz Jesu Christi ist Auferstehung und Heil, ruhe in seinem Frieden“. Hörist fand
seine letzte Ruhestätte in der Gruft vor dem Portikus der Kirche des Camposanto. (rv
21.04.2007 sis)