2007-04-21 18:09:30

D: Woche für das Leben eröffnet


RealAudioMP3 Die großen Kirchen haben sich in der Debatte um die Kleinkindbetreuung erneut für eine Wahlmöglichkeit der Eltern ausgesprochen. Da die Lebensumstände heute vielfältig seien,
dürften Familien „weder offen noch unterschwellig zu einem einheitlichen Modell gedrängt werden, sondern brauchen Spielräume“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, heute zum Auftakt der bundesweiten „Woche für das Leben“ in Bremen. Die Hannoveraner evangelische Landesbischöfin Margot Käßmann sprach sich indirekt für eine Ausweitung der Betreuungsangebote aus.
Gegenüber Radio Vatikan plädierte Käßmann klar für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf:
„Bei diesem Thema sind wir uns inhaltlich bei allen konfessionellen Unterschieden ganz nah. Das sind unsere gemeinsamen Anliegen. Da haben die Kirchen sich lange schwer getan, sind aber jetzt ganz offen mit dabei, indem wir auch beispielsweise Betreuungsplätze für unter Dreijährige anbieten werden. Wir haben Großelternbörsen eingerichtet, dass Ältere in den Gemeinden freiwillig für Familien zur Verfügung stehen, wenn diese nicht mehr weiter wissen. Und wir wollen dafür sorgen, dass Arbeitsplätze familienfreundlicher gestaltet werden, damit auch Väter bessere Chancen haben, Zeit für ihre Kinder zu haben.“
Das diesjährige Motto der ökumenischen Initiative: „Mit Kindern in die Zukunft gehen.“ Laut Käßmann eine unverzichtbare Perspektive:
„Eine Gesellschaft muss wissen, worauf sie Zukunft baut. Geld ist noch nicht keine Zukunft, Wirtschaft auch nicht. Kinder sind Zukunft und ich denke, das ist das zentrale Thema.“
Die Kirchen wollten Mut machen und dazu beitragen, Kirche wie Gesellschaft wieder mehr auf Kinder auszurichten.
„Wir sind demographisch weiter rückläufig, so dass die große Frage ist, wie werden wir wieder eine kinderfreundliche Gesellschaft, eine Gesellschaft, die auch in Kindern Zukunft sieht und nicht nur eine ökonomische Belastung.“
Aus persönlicher Erfahrung sagt die vierfache Mutter:
„Kinder sind Teil des Lebens, macht’s doch nicht so kompliziert. Es tut einer Gesellschaft gut, wenn sie durch Kinder herausgefordert ist, weil eine Gesellschaft nur so auch kreativ und beweglich bleibt. Den Familien würde ich sagen: Wenn es eng wird, wenn ihr druck spürt, holt euch Hilfe. Es gibt viele Menschen in Deutschland, die euch gerne zur Seite stehen würden. Wir schotten uns viel zu oft ab in solche Kleinfamilien, da müssen wir größere Öffnung schaffen. Wir freuen uns über jedes Kind und wir stehen dir gerne zur Seite, das würde ich Familien gerne sagen.“
Die „Woche für das Leben“ wurde am Vormittag mit einem ökumenischen Gottesdienst im Bremer Sankt-Petri-Dom eröffnet. Nach einer Podiumsdiskussion mit Kardinal Lehmann und Bischöfin Käßmann gab es ein buntes Rahmenprogramm auf dem Bremer Marktplatz. Bis 28. April sind rund um das Thema Lebensschutz zahlreiche Einzelveranstaltungen in ganz Deutschland vorgesehen. Beim Thema Kindee stehen dieses Jahr Wertevermittlung und religiöse Erziehung im Vordergrund.
(rv/kna 21.04.2007 bp)







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