Mexiko: Bischöfe debattieren wegen Gewalt und Abtreibung
Gewalt und Abtreibung – das waren die Schwerpunktthemen der Bischofsvollversammlung
in Mexiko, die gerade zu Ende gegangen ist. Das Parlament von Mexiko-Stadt plant eine
Legalisierung der Abtreibung bis zur 12. Schwangerschaftswoche, deshalb sieht die
Kirche den Schutz des Lebens massiv gefährdet. Auch in punkto Gewalt zeigen sich Bischöfe
besorgt: Fast jeder sieht sich durch Drogenhandel in seiner Region mit diesem Thema
konfrontiert. Faustino Armendariz Jimenez leitet die Diözese Matamoros im Norden Mexikos.
Vor Journalisten erklärte er diese Woche: „In Mexiko ist mit Sorge zu beobachten,
was Papst Johannes Paul II als ,soziale Sünden, die zum Himmel schreien’ gebrandmarkt
hat: der Drogenhandel, die Geldwäsche, die Korruption, der Terror der Gewalt, die
Bewaffnung, die wir überall im Land aus nächster Nähe erleben. Diese Sünden zeigen
eine tiefe Krise, weil das Verständnis von Gott verloren ging. Wir, die Katholiken,
begehen den größten Fehler dieser Zeit. Wir leben nicht den Glauben, den wir bekennen.“ Für
die nächsten drei Jahre hoffen die Oberhirten, durch engagierten Einsatz den Glauben
besser zu verankern. Diese Neuevangelisierung müsse auf allen Ebenen geschehen. Angesichts
herrschenden Priestermangels in Mexiko seien insbesondere die Laien aufgerufen, am
Bau einer Kultur des Lebens mitzuhelfen. (rv 20.04.2007 sis)