Papstbesuche werden von langer Hand geplant: So sind die Vorbereitungen für die Visite
Benedikts in Mariazell im kommenden September von vatikanischer Seite aus praktisch
abgeschlossen. Für die Reise zum Marienheiligtum Mariazell, das sein 850-Jahr-Jubiläum
mit dem Papst feiert, ist nun auch das Motto bekannt geworden: "Auf Christus schauen".
„Der Papst selber hat mir das vor 14 Tagen gesagt, wir haben als Motto
den Titel eines Buches vorgeschlagen, das der Papst selber geschrieben hat vor Jahren:
Auf Christus schauen. Worauf der Papst selber gesagt hat, das passt so.“
Bischof
Egon Kapellari wird in Mariazell als Gastgeber auftreten. In seinem Bistum, Graz-Seckau,
liegt das altehrwürdige Marienheiligtum, das seit Jahrhunderten einer der wichtigsten
Wallfahrtsorte ganz Mitteleuropas ist.
„Was wird der Papst sagen? Das,
was er will. Wir kennen ihn auch als jemanden, der seine Texte mit unverwechselbarer
Handschrift selber schreibt. … Ich denke dass dieser Papst auch gewählt worden ist,
um zu signalisieren: Europa, gib dich nicht auf. Und ich glaube, dass der Papst in
Mariazell und Wien auf diesen Akzent auf eine Weise, die ihm frei ist, hinweisen wird.“
Drei Tage lang wird sich Papst Benedikt in Österreich aufhalten – praktisch
ein verlängertes Wochenende von Freitag, dem 7., bis Sonntag, den 9. September. Während
der erste und der letzte Tag Wien gilt, hält sich Benedikt am 8. September, dem Mariazeller
Patronatsfest, in der kleinen steirischen Gemeinde auf, um mit Hunderttausenden Menschen
einen Gottesdienst zu feiern. Die Wallfahrtsbasilika ist den Mönchen des traditionell
gastfreundlichen Benediktinerordens anvertraut. Wie viele Menschen auch immer in das
2000-Seelen-Dorf Mariazell kommen werden: Für sie alle wird Platz sein, sagt Superior
P. Karl Schauer.
„Wir wollten bewusst zu diesem Buch nicht auf eine Weise
gehen, sondern im Umfeld der Basilika bleiben. Es geht um die 850 Jahr Feier. Wir
sind fantasievoll und erfinderisch genug, dass wir so viele Leute dort unterbringen
können.“
Das Herz des Wallfahrtsortes bildet seit Menschengedenken die
berühmte Mariazeller Gnadenstatue. Eine gar nicht große romanische Madonna mit Kind.
„Der Papst wird in Mariazell etwas tun wollen, was die Botschaft der alten
Gnadenmadonna ist. Sie wird manchmal im Jahr von ihrem Prunkgewand befreit, was sieht
man da? Eine schlichte Madonna mit einem Jesuskind im Arm. Sie zeigt seit Jahrhunderten
den Pilgern Christus. Das ist die Botschaft: Auf Christus schauen.“ (rv 18.04.2007
gs)