Vatikan: Pater Stock, "Die Bibel ist nicht rigoristisch"
Heute haben im Vatikan
die Beratungen der päpstlichen Bibelkommission begonnen. Es geht um das Verhältnis
von Bibel und Moral – einem Dokument zu dem Thema soll jetzt der letzte Schliff gegeben
werden. Christliches Handeln sei eine Antwort auf die Gabe Gottes in Schöpfung Bund
und Christusereignis, sagt der Sekretär der Kommission; Jesuitenpater Klemens Stock.
"Wir versuchen biblische Kriterien anzugeben, um auf heutige Fragen angemessen
antworten zu können. Diese Kriterien sind: Übereinstimmung mit dem biblischen Menschenbild
und dem Beispiel der Person Jesu. In unserem Text betonen wir sehr, dass die biblische
Moral keinen rigorosen Moralismus darstellt. Wichtig ist vielmehr die Tatsache, das
Gott barmherzig ist und dass Gott den Menschen, die gescheitert sind, Vergebung schenkt."
Das
Dokument will Hilfen geben, die katholische Moraltheologie auf das Zeugnis der Bibel
zu gründen:
"Ich hoffe, dass wir mit unserem Text auf der Linie des Papstes
befinden. Ich habe einen Satz in der Enzyklika "Deus Caritas est" gefunden, wo der
Papst sagt, dass Glaube, Kult und Ethos einander durchdringen wie eine einzige Wirklichkeit.
Diese ereigne sich in der Begegnung mit der Agape, der Nächstenliebe Gottes. Fundamental
ist also die Begegnung mit der Liebe Gottes, und von dieser Begegnung geht dann das
rechte menschliche Handeln aus!" (rv 16.04.2007 mc)