In Berlin ist ein Gottesdienst abgesagt worden, in dem des Einsatzes von Hans Filbinger
für den zum Tode verurteilten Berliner Priesters Karl Heinz Möbius gedacht werden
sollte. Wie das Erzbistum heute mitteilte, hat Kardinal Georg Sterzinsky die Veranstaltung
in der Sankt-Hedwigs-Kathedrale untersagt, weil er verhindern wolle, dass bestimme
Kreise den Gottesdienst missbrauchen und missverstehen. Filbinger soll als Marinerichter
während der NS-Zeit den Berliner Priester Karl Heinz Möbius vor der Vollstreckung
des Todesurteils bewahrt haben. Um die Rolle Filbingers während des Zweiten Weltkriegs
ist nach seinem Tod eine heftige Debatte entbrannt. Anlass war die Trauerrede des
baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger (CDU), in der dieser
Filbinger als NS-Gegner bezeichnet hatte. Mehrere Politiker hatten am Wochenende den
in Berlin geplanten Gedenkgottesdienst kritisiert. Oettinger sagte heute auch eine
Reise nach Rom zum 80. Geburtstag von Papst Benedikt XVI. ab. (pm 16.04.2007 mc)